Die Auswirkungen der Schulschließungen werden von den Lehrkräften in Bayern etwas negativer beurteilt als von ihren Kolleginnen und Kollegen bundesweit
Die Auswirkungen der Schulschließungen werden von den Lehrkräften in Bayern etwas negativer beurteilt als von ihren Kolleginnen und Kollegen bundesweit: Schulschließungen, Distanzunterricht und Homeschooling stellen für 18 Prozent der bayerischen Lehrerinnen und Lehrer ein großes Problem dar (bundesweit 15 %). Ebenso viele betrachten die geringe Motivation der Schülerinnen und Schüler im Distanzunterricht als problematisch, 11 Prozent nennen außerdem die wachsenden Leistungsunterschiede. Auch Lernrückstände, fehlender Kontakt zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen (beides 9 %) und die emotionale Belastung der Schüler/innen sowie deren fehlender Kontakt untereinander (7 %) werden als negative Auswirkungen von Unterrichtsausfall, Distanz- und Wechselunterricht angesehen. 8 Prozent halten eine Leistungsbewertung ihrer Schüler für kaum möglich.
Ärgernis Digitalisierung und mangelhafte technische Ausstattung
Der dritte Problembereich betrifft die Digitalisierung und die vielerorts mangelhafte technische Ausstattung: Technische Schwierigkeiten und schlechtes Internet werden von 15 Prozent der Lehrkräfte in Bayern als großes Problem angesehen. 16 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer nennen die schlechte Ausstattung und fehlende Geräte der Lehrkräfte als großes Problem, 8 Prozent die fehlenden Endgeräte auf Seiten der Schülerinnen und Schüler.
Und schließlich gaben 7 % der Lehrerinnen und Lehrer in Bayern an, im Zusammenhang mit der Durchsetzung von Corona-Schutzmaßnahmen von psychischer Gewalt betroffen, also persönlich beschimpft, bedroht, beleidigt, gemobbt oder belästigt worden zu sein. 6 % gaben an, dass sie in dieser Weise über das Internet angegangen wurden. Als häufigste Ansprechpartner für solche Erfahrungen wurden andere Lehrkräfte und die Schulleitung genannt. Dieser Befund deckt sich mit dem für das gesamte Bundesgebiet.
Über ein Jahr Ausnahmezustand zehrt an den Kräften unserer Lehrerinnen und Lehrer
„Die Umfrage zeigt ein deutliches Bild: Über ein Jahr Ausnahmezustand mit paralleler Umsetzung verschiedener Unterrichtsformen und einer extrem hohen Arbeitsbelastung zehren an den Kräften unserer Lehrerinnen und Lehrer. Dass sie in dieser Krisensituation auch noch vermehrt angegangen werden, darf einfach nicht sein. Auch hier ist die Politik gefordert“, so BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann.
>> Die Pressemitteilung "Lehrkräfte und Schulleitungen sind keine Blitzableiter" des Verbands Bildung für Erziehung (VBE) zum Download.