Gewinner Bayerischer Pädagogikpreis 2020
Persönlichkeitsbildung in der universitären Lehrerbildung
Aus den 60 Bewerbungen von allen Bayerischen Universitäten ermittelte eine 16-köpfige Jury das Gewinnerprojekt: „Persönlichkeitsbildung in der universitären Lehrerbildung“.
Ziel des Projektes ist es, die Persönlichkeitsbildung wieder vermehrt in den Fokus der universitären Lehrerbildung zu rücken. Um das umzusetzen, können sich – im Sinne eines praxisnahen und partizipativen Lehr-/Lernkonzeptes – Studierende der Universität Würzburg in innovativen Teilprojekten reflexiv mit ihrer eigenen Lehrerpersönlichkeit auseinandersetzen. Folgende Teilprojekte sind zu einem Gesamtprojekt zusammengefasst:
• UNI-Schule
• Alltagsbegleitung „KonTakt“
• Erlebenspädagogik
• Resonanzraum
• Lernprozessbegleitende Methoden: Lernjournal und Peer-Tutoring
Innerhalb dieser Erfahrungsräume diskutieren die Studierenden theoretisch z.B. Eigenschaften „eines guten Lehrers/einer guten Lehrerin“ und arbeiten dazu komplementär praktisch an ihrer Flexibilität im (Unterrichts-) Handeln, dem Reflexionsvermögen/der Selbstkritik, finden sich in der Rolle als Autoritätsperson ein, üben sich in der Steigerung ihrer Motivations- und Aktivierungsfähigkeit und in taktvoller Beziehungsgestaltung. Sie kultivieren so eine pädagogische Persönlichkeit, die spätestens seit Hattie (2009) als zentrales Merkmal für guten Unterricht angesehen wird.
Durch eine wissenschaftlich fundierte Begleitforschung zum Projekt wird sichergestellt, dass nachhaltig ein großer Fachkreis von Erkenntnissen profitieren kann und eine grundlegende Verbesserung der Ausgestaltung der ersten Phase der Lehrerbildung gelingt bzw. vielerlei modellhafte Anregungen für den Bereich Weiterbildung daraus hervorgehen.
Ausgezeichnet wurden Prof. Dr. Stephan Ellinger, Anna Pfaller und Anna-Lena Weber, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Lehrstuhl für Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen - Sonderpädagogik
Der Bayerische Pädagogikpreis 2020
Gesucht wurden Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekte, die sowohl inhaltlich als auch didaktisch innovative Wege gehen und Modellcharakter aufweisen. Hierbei konnte es sich um Veranstaltungen oder Projekte von Dozentinnen und Dozenten oder Projektgruppen handeln. Es konnten auch interdisziplinäre oder internationale Ansätze beinhaltet sein.
Die 16-köpfige Jury bestand aus BLLV Mandatsträgern, Vertretern der Fachgruppe Hochschule sowie Mitglieder des Jungen BLLV und der Studierenden sowie weiteren BLLV Experten und Expertinnen. Die Einsendungen wurden per Zufallsprinzip vier Arbeitsgruppen zugeordnet. Diese wählten je einen Favoriten aus. In einem intensiven Diskussionsprozess wurde aus den vier Favoriten der Gewinner ermittelt.
Anhand folgender Kriterien ermittelte die Jury den Gewinner:
- Die Projekte oder Veranstaltungen sollten alternative Methoden und didaktische Ansätze zu den traditionellen Formaten in Lehre und Forschung darstellen.
- Die Projekte oder Veranstaltungen sollten auch auf andere Fächer und Themen übertragbar sein und so Modellcharakter für eine alternative Herangehensweise an Themen in Lehre und Forschung aufzeigen.
- Die Projekte oder Veranstaltungen sollten interdisziplinär ausgerichtet sein und mit anderen Fachbereichen zusammenarbeiten.
- Die Projekte oder Veranstaltungen sollten für die Studierenden Partizipationsmöglichkeiten und demokratische Mitgestaltungsmöglichkeiten in der Konzeption und Ausgestaltung eröffnen.
- Keine Voraussetzung, aber von Vorteil war, wenn die Projekte oder Veranstaltungen einen internationalen Aspekt beinhalten.