Klimaschutz als das Megathema unserer Zeit – am heutigen Montag verlieh Kultusministerin Anna Stolz im Max-Joseph-Saal der Münchner Residenz an 19 bayerische „Klimaschulen“ eine besondere Zertifizierung in Gold bzw. den Sonderpreis des bayerischen Umweltministers. „Klimaschulen“ zeigen laut der Pressemitteilung des Kultusministeriums ein vorbildliches Engagement in den Bereichen Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Projekt „Klimaschule Bayern“
Schulen können durch die Förderung eines nachhaltigen Lebensstils in der Schulgemeinschaft und in der Öffentlichkeit sowie durch gezielte CO2-Einsparungen maßgeblich zur Bewältigung der Klimakrise beitragen. Daher haben Kultus- und Umweltministerium im Frühjahr 2022 das Projekt „Klimaschule Bayern“ ins Leben gerufen, an dem alle bayerischen Schulen teilnehmen können. Um die begehrte Zertifizierung als Klimaschule zu erhalten, muss die Schulgemeinschaft auf Grundlage eines schulspezifischen CO2-Fußabdrucks einen individuellen Klimaschutzplan erstellen und Projekte aus mindestens zwei von acht Handlungsfeldern (Abfall, Einkauf, Ernährung, Kommunikation und Vernetzung, Kompensation, Mobilität, Strom, Wärme) durchführen.
Der Weg zur „Klimaschule“ umfasst insgesamt 10 Schritte, auf der abschließenden Etappe zertifiziert eine Jury aus Kultusministerium, Mitgliedern des BNE-Teams Bayern sowie der Landesagentur für Energie und Klimaschutz die Schule schließlich als Klimaschule. Je nach erfüllten Handlungsfeldern der Schule wird das Gütesiegel „Klimaschule“ in den Kategorien Bronze, Silber oder Gold vergeben. Schulen können durch diese Abstufung in ihrem eigenen Tempo arbeiten und sich langfristige Schulentwicklungsziele im Bereich „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ setzen. Bisher haben sich bereits mehr als 200 Schulen aus ganz Bayern zum Programm „Klimaschule Bayern“ angemeldet.
Auf der Veranstaltung am 23. September wurden folgende Schulen als "Klimaschulen Gold" ausgezeichnet:
Grundschulen:
- Friedrich-Rückert-Grundschule Schweinfurt
- Grundschule Haslach in Traunstein
- Mangfallschule Grundschule Kolbermoor
Realschulen:
- Johann-Jakob-Herkomer-Schule Staatliche Realschule Füssen
- Staatliche Realschule Neufahrn i. NB
- Staatliche Realschule Kösching
Gymnasien:
- Erzbischöfliches Edith-Stein-Gymnasium München
- Gymnasium Gaimersheim
- Gymnasium Gröbenzell
- Gymnasium Ismaning
- Gymnasium Ottobrunn
- Ostendorfer-Gymnasium Neumarkt
- Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen
Berufsschulen:
- Staatliche Berufsschule Main-Spessart in Karlstadt
- Staatliche Berufsschule Wiesau
Sonderpreis des Umweltministers:
- Staatliche Berufsschule II Rosenheim
- Franziskus-Schule Sonderpädagogisches Förderzentrum Gersthofen
- Grundschule Dentlein a. Forst
- Humboldt-Gymnasium Vaterstetten in Baldham
- Friedrich-Rückert-Grundschule Schweinfurt
Friedrich-Rückert-Grundschule in Schweinfurt holt Gold und den Sonderpreis des Umweltministers
Die Grundschule, die zuvor schon den Bürgerenergiepreis Unterfranken bekommen hat, bewirtschaftet mit ihren Schülerinnen und Schülern unter anderem zwei große Schulgärten mit über 50 und 80 Quadratmetern zusammen mit der „Gemüse Ackerdemie“ des Vereins Acker. Die Erträge verarbeiten sie zum eigenen Verzehr weiter. Dadurch entwickeln die Kinder schon früh ein Gespür für Natur und Umwelt. Energiesparende Maßnahmen im Schulgebäude und der bewusste Umgang mit Ressourcen werden im Schulalltag aktiv vorgelebt und von den Kindern verinnerlicht. Diese Erfahrungen machen die Schülerinnen und Schüler zu jungen Botschaftern der Energiewende, die ihr Wissen auch in ihr privates Umfeld tragen.
Mit dem „Rückerts Klimamobil“, einem umgebauten Bauwagen, plant die Friedrich-Rückert-Grundschule ein sichtbares Zeichen für Nachhaltigkeit und möchte damit der Öffentlichkeit die Umweltprojekte vorstellen und zeigen, wie Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und Bildung praxisnah verknüpft werden können. Dies ist aber nur ein kleiner Teil des umfassenden Klimaschutzplans, den sich die Schule gegeben hat und der von Abfall über Ernährung und Wärme bis hin zur Kommunikation insgesamt acht Handlungsfelder adressiert.
Doch die Schule denkt auch noch weiter in die Zukunft. Rektorin Sabrina Neckov vom ULLV dazu: "BNE, Bildung für nachhaltige Entwicklung, ist fest als eines der Leitziele unserer Schule verankert. Wir sehen es als eine unserer wichtigsten Aufgaben, den Grundgedanken eines nachhaltigen Lebensstils an die Kinder weiterzugeben. Weil wir uns das Thema schon seit mehreren Jahren auf die Fahnen geschrieben haben, wollen wir auch jedes Jahr etwas mehr leisten im Bereich BNE und weiter vorankommen. Wir möchten beispielsweise unser Ziel der Reduzierung der Treibhausemissionen weiterverfolgen und intensivieren und zudem unsere Schülerinnen und Schüler weiter und tiefgehender in den Prozess mit einbinden."