Es ist schon traurig anzusehen, wie sich Vertreter der betroffenen Fächer genötigt sehen, für die Relevanz ihrer Unterrichtshalte in der Grundschule zu streiten, seitdem die Staatsregierung angekündigt hat, dass aufgrund der Pisa-Ergebnisse mehr Zeit für die Fächer der Kernkompetenzen zu veranschlagen ist – und dafür entweder bei Kunst, Musik, Werken oder Englisch gestrichen werden muss.
Zahlreiche Medien wie die Süddeutsche Zeitung berichten aktuell über Protest aus dem musischen Bereich, zuvor hatten sich auch Philologenverband und Realschullehrerverband für die musisch-künstlerischen Fächer stark gemacht – um dann in einer höchst fragwürdigen Volte den Englischunterricht an Grundschulen für überflüssig zu erklären.
In Richtung Ganztag denken
Aus Sicht des BLLV zeigt sich in der Debatte, wie verengt das Bildungsverständnis häufig noch ist. Denn wer Bildung ganzheitlich denkt, für den ist eins ganz klar: Nichts kann wegfallen, wenn Kinder sich zu selbstbestimmten, verantwortlich handelnden Menschen entwickeln sollen mit den nötigen Zukunftskompetenzen, die sie in einer sich dynamisch wandelnden Welt dringend brauchen: „Wir müssten die Stundenzahl in der Grundschule ausweiten“, betont BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann daher im Gespräch mit der SZ. Gerade weil ab 2026 der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung greift, ist das perspektivisch deutlich sinnvoller, stellt sie klar.
Dass bei der Durchsetzung der Kürzungen den Schulen vor Ort zumindest freigestellt wurde, wenigstens selbst zu entscheiden, wo sie kürzen, begrüßt die BLLV-Präsidentin. In der Praxis führe das derzeit tendenziell vor allem zu Kürzungen bei Werken und Gestalten, weil dafür ohnehin Fachlehrkräfte fehlen, berichtet Fleischmann. Die bisherigen Erfahrungen zeigten, dass es wohl auch vermehrt den Englischunterricht treffen werde.
Der BLLV hat allerdings schon mehrfach deutlich gemacht, welch enormen Verlust für Kinder sowohl Kürzungen bei bei musisch-technischen, gestalterischen und beim Englischunterricht bedeuten. Zukunftsfähige Bildungspolitik muss definitiv andere Wege finden.
Es bräuchte mehr statt weniger
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Stundenkürzungen wegen Pisa sind der falsche Weg
In der Debatte, welche Stunden gekürzt werden, damit die von der Staatregierung verordneten zusätzlichen Stunden für Kernkompetenzen gehalten werden können, stellt BLLV-Präsidentin Fleischmann erneut klar, dass die aktuelle Lage nirgendwo Kürzungen erlaubt.
Medienberichte
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