v.r. Beate Buchberger, FG FöL Obb, Florian Kellerer, HJUAV und JuBLLV, MdL Martin Brunnhuber (FW), MdL Michael Koller (FW), Dr. Gisela Stückl, Kultusministerium, Gerd Nitschke 1. Vizepräsident/Vorsitzender HPR am KM, Jochen Fischer, Landesfachgruppe FöL im BLLV
v.r. Beate Buchberger, FG FöL Obb, Florian Kellerer, HJUAV und JuBLLV, MdL Martin Brunnhuber (FW), MdL Michael Koller (FW), Dr. Gisela Stückl, Kultusministerium, Gerd Nitschke 1. Vizepräsident/Vorsitzender HPR am KM, Jochen Fischer, Landesfachgruppe FöL im BLLV
Förderlehrerkräfte sind keine Ersatzlehrkräfte Startseite Topmeldung
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BLLV Förderlehrkräfte im Austausch mit Freien Wählern

Einseitiger Mehrwert ohne Ausgleich: BLLV-Experten schildern im politischen Austausch die Problematik, die bei Förderlehrerkräften durch den angeordneten fachfremden Einsatz im Pflichtunterricht entsteht. Diese Aufgabe ist im Berufsbild so nicht vorgesehen.

Nach dem ersten Kontakt beim Bildungspolitischen Tag des BLLV Oberbayern lud Dr. Martin Brunnhuber, MdL Freie Wähler und Vorsitzender des Ausschusses Öffentlicher Dienst, eine Abordnung des BLLV für einen informativen Austausch zum Berufsbild der Förderlehrer in das Maximilianeum ein. Zusätzlich hatte er mit Michael Koller, MdL Freie Wähler und Mitglied im Ausschuss Bildung und Kultur, sowie Frau Dr. Gisela Stückl, Referatsleiterin am Kultusministerium, weitere Gesprächspartner dazu geladen.

Gründe für den drastischen Rückgang an Förderlehrerkräfte bayernweit um rund 33% seit 2017

Neben grundsätzlichen Herausforderungen des Berufsbildes schilderten die BLLV-Experten besonders die Problematik, die bei FörderlehrerInnen durch die Einberechnung von durchschnittlich 10 Stunden Unterrichtsverpflichtung in die Lehrerversorgung entsteht. „Durch Lehrermangel und zur Einsparung von Haushaltsmitteln wurde diese Einberechnung, die im ursprünglichen Berufsbild der „Pädagogischen Assistenz“ nie vorgesehen war, seit 1991 von 0 auf 10 Stunden sukzessive erhöht, ohne dass der Dienstherr für diesen einseitigen Mehrwert einen Ausgleich gewährt“, legte der Leiter der Fachgruppe, Jochen Fischer, den Teilnehmern dar.

Beate Buchberger, Leiterin der Fachgruppe Förderlehrer in Oberbayern und Koordinatorin, berichtete von dem Dilemma, das für die Schulaufsicht und die Förderlehrkräfte daraus entsteht: „Einerseits bekommen die Schulen zunehmend weniger förderlehrerspezifische Stunden, andererseits muss der Pflichtunterricht abgedeckt werden, ohne dass dafür ausgebildete Lehrkräfte zugewiesen werden. Förderlehrer:innen wollen aber keine Ersatzlehrer sein!“ Dass diese Ausweitung des Tätigkeitsfeldes ohne Anerkennung der Mehrleistung auch Auswirkungen auf die Nachwuchsgewinnung hat, konnte Florian Kellerer als Vertreter der Auszubildenden und jungen FörderlehrerInnen bestätigen: „Sowohl die Bewerberzahlen an den Staatsinstituten, als auch die Nichtantritte und Abbrüche nach der Ausbildung haben sich durch die zunehmende Einbeziehung in die Lehrerversorgung negativ entwickelt“, berichtete Kellerer und verwies auf den drastischen Rückgang an FörderlehrerInnen bayernweit um rund 33% seit 2017.

"Jetzt haben Sie die Möglichkeit, es als Regierungspartei auch umzusetzen!“

„Mit dem weiteren Ausbildungsstandort und der geplanten und zum Teil bereits laufenden Qualifikationsmaßnahme gibt es bereits positive Signale aus der Politik und seiner Administration für das Berufsbild Förderlehrer“, stellte Gerd Nitschke fest. „Beides entstammt jahrelangen Forderungen des BLLV und seiner Fachgruppe Förderlehrer. "Es braucht aber noch weitere Schritte und Maßnahmen, um die Attraktivität des Berufsbildes zu steigern.“

Aus Sicht des Vizepräsidenten des BLLV bedarf es einer Anpassung der Regelung beim Anteil des eigenverantwortlichen Unterrichts bei Teilzeit, einer klaren Statuszuordnung als Lehrkraft und einer besoldungsmäßigen Aufwertung der Laufbahn wegen der Einbeziehung in die Lehrerversorgung. „Einiges davon hat Ihre Fraktion als Opposition bereits eingebracht oder unterstützt. "Jetzt haben Sie die Möglichkeit, es als Regierungspartei auch umzusetzen!“, appellierten die BLLV-Vertreter an die beiden Bildungspolitiker der Freien Wähler.