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Bildungsqualität

Offen gesagt

Was durch die Folgen des Lehrkräftemangels in Erziehung und Bildung alles nicht mehr möglich ist, lässt das Pädagogenherz bluten. Wie Kolleginnen und Kollegen ihre Schule erleben - und wie sie sich den Mut zum Durchhalten bewahren lesen Sie in dieser Ausgabe.

„Die Stimmung in den Lehrerzimmern“, so sagte es mir ein erfahrener Grundschulrektor mit gepflegtem Blick über den Tellerrand kurz vor den Sommerferien, „ist so schlecht wie noch nie“. Klar: Parallel zu allen anderen Herausforderungen auch noch unqualifiziertes Personal zu unterstützen, laugt das Stammpersonal vollends aus. Mehr noch: Was durch die Folgen des Lehrkräftemangels in Erziehung und Bildung alles nicht mehr möglich ist, lässt das Pädagogenherz bluten.

Wie sehr die Unzufriedenheit mit dem Beruf quält, wie belastend die Situation auch psychisch für alle Beteiligten ist, zeigte sich mir bei der Planung dieser Ausgabe. Die Betroffenen leiden, aber sie reden nicht gerne in aller Öffentlichkeit über die Misere. Sie schämen sich für das, was in der Praxis an Qualität verbleibt, auch wenn Sie dafür nicht die Verantwortung tragen. Oder sie befürchten Ärger.

Und doch haben sich mutige Kolleginnen und Kollegen in Schule, Schulamt und Regierunggefunden, die über die aufopferungsvollen Mühen aller Beteiligten und über die konkreten Auswirkungen der Mangelverwaltung sprechen. So lesen Sie zum Start in ein wiederum extrem forderndes Schuljahr nicht nur einen Bericht über die objektiven Fakten hinter dem Phänomen (S. 26). In unserem Feature (S. 30) erfahren Sie konkret, wie Kolleginnen und Kollegen verschiedener Verantwortungsebenen die Situation erleben und einschätzen – und wie sie sich den Mut zum Durchhalten bewahren.

Gehen auch Sie beherzt ins neue Schuljahr und – bleiben Sie fröhlich! Der Kinder und Jugendlichen wegen. Und auch für Ihre eigene Gesundheit. Sie werden dringend gebraucht.

» zur bayerischen schule #5: Lückenbüßer
 



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