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Editorial bayerische schule #1 25 Startseite
Bildungsqualität

Kinder voranbringen statt Bürokratie

Ständig Formulare und Tabellen ausfüllen statt Kinder voranzubringen, das kann es nicht sein, findet Chefredakteur Steve Bauer – und zeigt in der bayerischen Schule Wege auf, wie die Zeit von Pädagogen dahin kommen kann, wo sie hingehört.

Am Ende des Kalenderjahres saß ich wieder einmal mit einem dicken Hals am Schreibtisch: Reisekostenabrechnung. Ein elendes Gefrickel mit dem vermaledeiten Formular. An welchem Tag um wie viel Uhr von wo aus losgefahren? Wann wo angekommen? Wann wieder losgefahren? Und ganz spannend: Von wo aus? Hm… Schließlich: Wann zu Hause  angekommen? Und das für jede einzelne Fahrt, die ich – über die Fahrten zur Arbeitsstätte hinaus – im Auftrag meines Dienstherren tätige. Im Landesamt für Finanzen in Ansbach sitzt dann ein Verwaltungsmensch, der Zeile für Zeile durchsehen und abhaken muss.   
Ähnlich wie mir geht es vielen Lehrkräften, vor allem aber Schulleitungen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf den weiteren Verwaltungsebenen, wie unsere informelle Umfrage gezeigt hat (S. 24). Sie alle wollen doch mit ihrer beruflich investierten Zeit zumindest indirekt dazu beitragen, Kinder voranzubringen, nicht eine überbordende Bürokratie.
 
Wie einfach sich im Bildungsbereich solche Dinge verändern ließen, zeigt unser Gastautor Lars Bayer, Berater der öffentlichen Hand, in seinem Essay konkret und exemplarisch auf (S. 28). Die Bildungsforscherin Prof. Dr. Anne Sliwka und BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann haben sich darüber ausgetauscht, wohin die Zeit fließen sollte, die wir durch einen erfolgreichen Bürokratieabbau gewinnen könnten (S. 36). Hoffen wir, dass die entsprechende Initiative der Staatsministerin Stolz fruchtet.

» zur bayerischen schule #1: Entbürokratisierung
 



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