In der ersten Folge in der SZ-Reihe zum Leben mit Kindern, ging es um Konflikte rund um die Hausaufgaben. Die zweite Folge fragte: Wie reagieren Eltern am besten auf schlechte Noten? In Folge drei drehte sich alles um Konflikte mit Lehrkräften oder Mitschülerinnen und -schülern. Die vierte und letzte Folge fragt nach einem Thema, das sich zwar meist nicht direkt in der Schule abspielt, aber doch eng damit verknüpft ist und intensiv in den Tagesablauf vieler Familien verwoben: Die (organisierte) Freizeitgestaltung. "Darf man Kinder zum Freizeitprogramm zwingen?" Denn Kinder sind oft von einer Freizeit-Aktivität begeistert, aber dann lässt die Begeisterung nicht selten genauso schnell nach und die Kinder wollen etwas ganz anderes probieren. Müssen Eltern da streng bleiben, um den Kindern Konsequenz und Durchhaltevermögen beizubringen? Schließlich kommt der langfristige Spaß oft erst mit dem Erfolgsgefühl, das sich meist nicht gleich am Anfang einstellen mag.
Der Spagat zwischen Sensibilität und Pflichtgefühl
BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann war selbst lange Lehrerin, Schulleiterin und Schulpsychologin. Sie empfiehlt: "Wenn Kinder mal nicht zum Flötenunterricht oder zum Ballett gehen wollen, ist das kein Problem, finde ich, das ist menschlich. Gleichzeitig müssen Eltern ihre Kinder zu Konsequenz und Pflichtbewusstsein erziehen, irgendwann müssen wir alle lernen, unseren Job zu machen. Wenn das Kind zum dritten Mal in Folge nicht zum Ballettunterricht gehen will, würde ich das sein lassen und lieber nach einem anderen Hobby suchen. Das hängt ja auch sehr von der Persönlichkeit der Kinder ab. Manche wollen ihr Leben lang nur Fußball spielen, andere springen von einer Sportart zur nächsten. Irgendwann findet jeder seins, davon bin ich überzeugt. Manchmal dauert das halt. Da dürfen Eltern trotzdem sagen: Wir können nur einen Kurs buchen, mehrere parallel sind zu teuer, du musst dich entscheiden. Und Eltern sollten ihren Kindern auch wirklich zuhören, um herauszufinden, was ihnen Spaß macht."
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