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Toleranz gegenüber sexuellen Orientierungen ist Erziehungsauftrag

Der Münchner Merkur berichtet über einen Schüler, der sich wegen Mobbing aufgrund seiner Homosexualität ins Schule schwänzen flüchtete. Für BLLV-Präsidentin Fleischmann sind solche Diffamierungen ein Unding, dem Schulbildung entgegenwirken muss.

„Für eine diverse Gesellschaft der Zukunft sollte ein homosexuelles Kind auf dem Pausenhof nicht als ‘schwule Sau‘ bezeichnet werden“, stellt BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann gegenüber dem Münchner Merkur klar.

Dieser berichtet über den Fall eines inzwischen 28-Jährigen, der im Alter von 15 Jahren an seiner Schule gemobbt wurde, weil sein Verhalten nicht zu den Erwartungen der Mitschüler passte: „Ich galt schnell als schwul“, berichtet er, obwohl er sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht geoutet hatte.

Es folgten verbale wie tätliche Angriffe und Ausgrenzung. Der enorme Druck in dieser ohnehin hochsensiblen Phase der Identitäts- und Persönlichkeitsbildung führte bei ihm zu massivem Schule schwänzen. Nach dem Grund dafür fragte allerdings niemand, es ging ausschließlich um Verfehlung und Bestrafung.

Kultur des Miteinander auch bei Unterschieden

Für Simone Fleischmann ist diese Schilderung ein klares Zeichen, dass sich im Bewusstsein der Gesellschaft insgesamt etwas ändern muss. Toleranz und Respekt sind unverhandelbare Werte einer demokratischen Gesellschaft, die aber leider auch im öffentlichen und politischen Handeln oft nicht so vorgelebt werden, wie es für junge Menschen als Vorbild wichtig wäre.

Aus einem solchen klaren gesamtgesellschaftlichen Konsens der Anerkennung unterschiedlicher sexueller Orientierungen ließe sich dann auch für den Umgang an Schulen etwas ableiten: „Wir müssen unseren Bildungsauftrag so definieren, dass wir auch einen Erziehungsauftrag haben – in den Schulen sollte ein guter Umgang miteinander und eine offene, tolerante Haltung gelebt werden“, wünscht sich die BLLV-Präsidentin.

» zum Bericht im Münchner Merkur: „Ausgegrenzt wegen Sexualität: Jugendlicher schwänzt die Schule – aus Angst“