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Laut, stark und stolz: Die Stimme der Gleichberechtigung

Der Besuch des Referats Gleichberechtigt! in Berlin hat gezeigt, dass schon strukturell viel zu tun ist in Sachen Steuern, Betreuung, Arbeit mit Kind, Care-Anerkennung, Altersarmut oder Pay Gap. Für BLLV-Experte Tobias Moser eine Motivation zum Aufbruch!

Frisch und voller Energie starteten wir im Referat Gleichberechtigt! mit der Arbeit und nutzten die Möglichkeit gemeinsam in unserer wunderschönen Hauptstadt Berlin einen großen Schwung der pulsierenden Energie und charakteristischen Offenheit mitzunehmen und einen großen Einblick in die Entwicklung auf Bundesebene zu bekommen.

Zusammen besuchten wir Politiker*innen, den Bundestag, gingen in tiefe Gespräche mit der Bundesstiftung Gleichstellung und bekamen einen großen Einblick in den Deutschen Beamten Bund und seine Frauen/Gleichstellungsabteilung.

Wir wollten sehen, was uns als neu gegründetes Referat erwartet, wo man ansetzen muss und mit wem man wie wo was erreicht.

Wir wollten sehen, wie weit wir auf dem Weg zur Gleichstellung auf Bundesebene (natürlich mit besonderem Fokus auf unsere Lehrkräfte aber auch im Allgemeinen) sind. Und egal, ob beim Besuch im Bundestag, im Gespräch mit MdB Sebastian Brehm (CSU, Wahlkreis Nürnberg), während des Austauschs mit Lisi Maier und Dr. Arn Sauer, der Leitung der Bundesstiftung Gleichstellung, im Treffen mit Ulrich Silberbach (Bundesvorsitzender des dbb) und in der Zusammenarbeit mit Milanie Kreutz (Bundesvorsitzende dbb Frauen und stellv. Bundesvorsitzende dbb) – überall herrschte ein klarer Konsens: Das Thema ist omnipräsent und unsichtbar zugleich.

Wir leben nach wie vor in einer Welt, die extrem auf die Norm des weißen, heterosexuellen, monoamoren, … Cis-Mannes ohne jeglichen diversitären Hintergrund aufbaut.

Jede Person, die nicht in die Norm(en) passt, fällt durchs Raster und wird in unserem System mehr oder weniger völlig vergessen und auf so vielen Ebenen benachteiligt…

Und je weiter weg von der Norm, desto schlimmer.

Dass dadurch unsere Gesellschaft allerdings einen Großteil ihrer selbst ausschließt, einschränkt und konsequent diskriminiert, zeigt sich schon bei der größten jener Gruppen deutlich: Frauen.

Wir leben im Jahr 2024 in einem der fortschrittlichsten Länder der Welt nach wie vor viel zu weit weg von einer wirklichen Gleichstellung – allein schon von den etablierten und „normalen“ Geschlechtern Frau und Mann – von Gleichberechtigung für Trans/Inter/Nicht-binären/… ganz zu schweigen.

Egal ob in Hinblick auf veraltete Steuermodelle, fehlende/unzureichende Betreuungsmöglichkeiten/ Arbeit mit Kind, grundsätzliche Schwierigkeiten bei Aufteilung von Care Arbeit, Ehrenamtsanerkennung, Teilzeitproblematiken, Altersarmut, allg. Gender Pay Gap, und, und, und …

Die Probleme (und wir sprechen hier nur von den strukturellen) sind im wahrsten Sinne endlos und so müssen wir ehrlich zugeben: Wir waren geplättet.

Es ist unglaublich, wie unsichtbar all diese Problematiken sind und wie kleinschrittig (und zum Teil leider immer wieder rückläufig) die Entwicklung hin zur Gleichberechtigung vorangeht.

Aber wir bleiben dran.

Wir bleiben laut und unbequem, fordern weiter Gerechtigkeit.

Wir analysieren weiter gemeinsam die Lage, tun unser Bestes um zu informieren und zu beraten, helfen mit zusammen Besserungen zu entwickeln, behalten alle Aspekte der Diversität im Blick und arbeiten aller Widrigkeiten zum Trotze voller Optimismus einer besseren Zukunft entgegen.

Wir vom Referat G! gehen nun tiefer in die Arbeit, setzen uns vor allem mit den Themen Rollenbilder und Elternzeit auseinander, gehen in die unterschiedlichen Äste unseres großen Verbandes und darüber hinaus und vertreten laut, stark und stolz die Stimme der Gleichberechtigung in einer Welt, die sie leise zu halten versucht.

<< Tobias Moser, Referat Gleichberechtigt! und Vorstand der Studierenden im BLLV (Beisitzer)

» Zum Bericht über den Austausch mit Entscheidern und Mitstreitern
 



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