Bei der Arbeit an dieser Ausgabe ist mir erneut bewusst geworden, wie sehr mich die LDV des BLLV beeindruckt und berührt hat. Beeindruckend empfand ich, mit welchem Engagement und mit welcher Qualität man sich in diesem Verband für gute Bildung und bessere Arbeitsbedingungen an den Schulen einsetzt. Und auf welch enormen Widerhall dieser Einsatz in der Politik stößt. Das wurde sowohl im Rahmen der Kundgebung im Herzen von Würzburg (S. 8) als auch bei der Festveranstaltung und der Beratung der Anträge deutlich (ab S. 20).
Als abstoßend empfand ich, in welch mutloser Weise man sich dagegen im Kreis der Hauptverantwortlichen zur Bildung äußert. Simone Fleischmann war im Frühjahr Gast in Berlin bei einem Treffen der KMK und zitierte auch auf der LDV-Bühne die Feststellung der Kultusminister, man sei schon lange nicht mehr im „Team Qualität“, sondern im „Team Machbarkeit.“ Ich bin froh, einem Verband anzugehören, der sich niemals damit abfinden wird, die Qualität der Bildung zu vernachlässigen – so krisenhaft die Zeit auch sein mag.
So wie der BLLV versteht sich auch unsere Redaktion weiterhin als „Team Qualität“. Dass wir allerdings nicht das „Team Unfehlbarkeit“ sind, zeigt uns ein Fauxpas in der vorigen Ausgabe. Im Text über die „Münchener Erklärung“ (ab S. 10) haben wir das pädagogische Ideal der Bildung von Herz, Kopf und Hand Humboldt zugeschrieben. Gerade weil die Programmatik des BLLV so grundständig auf Pestalozzis Credo aufbaut, hoffe ich, dass Sie uns diesen Fehler nachsehen können – und in ihrer beruflichen Praxis schon bald mehr von den Rahmenbedingungen vorfinden werden, die Sie brauchen, um wirklich im Geiste des großen Schweizer Pädagogen wirken zu können.
Eine erbauliche Lektüre wünscht
Ihr
Steve Bauer, Chefredakteur bayerische schule
>> Übersicht einzelner Artikel der bayerischen schule #4/2023.