Kürzlich war es wieder einmal soweit: Mehrere Politiker aus unterschiedlichen Parteien brachten Vorschläge, wie Schule laufen soll. Konkret sprachen sie sich in der aktuellen Pandemie-Situation für mehr Unterricht unter freiem Himmel aus. Der Vorschlag, Kinder aufgrund der Pandemie einfach draußen zu unterrichten, stieß bei BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann wenig Gegenliebe. In der Bayerischen Staatszeitung (23.4.2022, „Nach draußen!“) bezeichnete die Vorschläge als „ungebeten“. Vielmehr fordert sie von der Politik jetzt Impfangebote für Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler.
Natürlich sei sie immer für kreative Vorschläge zu haben - außerhalb des Klassenzimmers zu unterrichten sei schließlich für keine Lehrerin oder Lehrer Neuland. "Aber wir wollen hier sagen, was geht und was nicht."
Der VBE-Bundesvorsitzende Udo Beckmann pflichtet ihr bei: „Der Vorschlag kommt zur Unzeit. Nach dem Lüften bei 3 Grad Außentemperatur jetzt Unterrichten im Regen? Politik hat nicht die Aufgabe, den Schulen Ideen zur Unterrichtsgestaltung zu überbringen. Dass sie es trotzdem tut, täuscht nur darüber hinweg, dass sie ihrer eigentlichen Aufgabe nicht nachkommt: Schulen zu sicheren Orten zu machen.“
Es sei laut Beckmann aktuell wichtiger, dass die Politik den Dreiklang des Infektionsschutzes gewährleiste: mindestens zweimaliges Testen pro Woche (durchgeführt von externem Personal), priorisierte Impfangebote für Lehrkräfte und die Einhaltung der Hygieneregeln, wofür ab einer Inzidenz von 50 Wechselunterricht umgesetzt werden müsse.