Sparkurs_MP_SF_169.jpg
Fatales Signal Startseite Topmeldung
Arbeitsbelastung Schulpsychologe Schulsozialarbeiter

Kürzungen der Staatsregierung: „Wir dürfen nicht an unseren Kindern sparen!“

MP Söder hat Einschnitte bei bereits versprochenen Lehrkräftestellen und Teilzeitmöglichkeiten angekündigt. BLLV-Präsidentin Fleischmann ist entsetzt: Der Freistaat kann es sich nicht leisten an seiner wichtigsten Ressource zu sparen: der Bildung seiner Kinder.

Wenn MP Söder seinen unsozialen harten Sparkurs mit den Worten verteidigt, man müsse „raus aus der Komfortzone“, werden sich viele betroffene fragen: „Welche Komfortzone?!?“

Das gilt besonders auch für Lehrkräfte, die unter akutem Personalmangel und stetig wachsenden Herausforderungen täglich dafür kämpfen, Kinder und Jugendliche fit zu machen für eine sich dynamisch wandelnde Arbeitswelt und die Gestaltung einer werteorientierten Gesellschaft.

Einschnitte bei Teilzeit gehen immer nach hinten los

Ursprünglich hatte die Staatsregierung im Koalitionsvertrag 6.000 zwar neue Lehrerstellen versprochen, davon fehlt aber noch die Hälfte. Das nun angekündigte generelle Stellenmoratorium für 2026 setzt hinter diese fehlenden Stellen nun ein großes Fragezeichen.

Doch Söder geht noch weiter und fabuliert davon, dass außerdem die Einschränkung von Teilzeitmöglichkeiten – zwei Stunden mehr pro Woche seien „zumutbar“ – eine Lösung sei in Zeiten von Lehrkräftemangel und Haushaltsproblemen. Dabei hat der BLLV vielfach darauf hingewiesen und belegt, dass dieser Schritt unter dem Strich Lehrkräftestunden kostet, weil er angesichts der bereits hohen Belastung zu vermehrter Berufsunfähigkeit, früherem Ruhestand und komplettem Ausstieg von Kolleginnen und Kollegen führt.

Zukunft nicht verspielen

Entsprechend verurteilt BLLV-Präsidentin Fleischmann die angekündigten Sparpläne gegenüber der Passauer Neuen Presse als „fatales Signal“ und fordert: „Wir dürfen nicht an der einzigen Ressource sparen, die wir haben: den Köpfen unserer Kinder.“

Auch für die Nachwuchsgewinnung ist ein solcher Schritt aus Sicht der BLLV-Präsidentin komplett kontraproduktiv. Wer aus der jungen Generation jetzt vielleicht mit dem Lehrberuf liebäugele, den verschrecke die Staatsregierung mit ihren Plänen.

Fokus auf pädagogische Arbeit ermöglichen

Zudem wirke sich die mögliche Nichtbesetzung geplanter Stellen direkt auf die Kolleginnen und Kollegen aus, die in den Schulen derzeit die Fahnen hochhalten: „Die Nichtbesetzung einer Stelle, die versprochen wird, bedeutet immer: Die, die da sind, müssen es richten“, stellt Simone Fleischmann klar.

Gegenüber der Passauer Neuen Presse fordert die BLLV-Präsidentin daher auch die Kultusministerin auf, die geplante Entbürokratisierungsoffensive umzusetzen, damit sich Pädagoginnen und Pädagogen angesichts der hohen Belastung wenigstens auf ihre Kernaufgaben mit den Kindern und Jugendlichen konzentrieren können. Dafür brauche es auch mehr Sozialarbeiter und Psychologen an den Schulen.

Wir wollen Taten sehen

Angesichts manch hochfliegender Pläne, von denen die Staatsregierung in letzter Zeit gerne öffentlichkeitswirksam träumte, muss die Frage erlaubt sein, ob hier die richtigen Prioritäten gesetzt werden. Denn es ist niemandem in Bayern geholfen, wenn die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen nur in Sonntagsreden, nicht aber im konkreten Handeln als wichtige Investition in unsere Zukunft begriffen wird.

» zum Beitrag der Passauer neuen Presse (kostenpflichtig)