Kinder- und Jugendgeschichten über Angst und Mut

Von J.Donnini
 

• Mit Illustrationen von Luke Scriven
• Verlag: Boje
• ISBN: 978-3-414-82675-6
• Preis: 15 Euro
• Seiten: 32
• Altersempfehlung: ab 4 Jahren

Was mache ich, wenn ich Angst habe? Crue erlebt zusammen mit seinem Onkel viele gefährliche Situationen, die in ihm Angst auslösen. Aber sein Onkel gibt ihm gute Tipps, wie er damit umgehen kann.

Dieses Mutmachbuch will schon kleinen Kindern Strategien aufzeigen, wie sie besser mit ihren Ängsten umgehen können.

Inhalt:

Crues Großonkel Ollie kommt zu Besuch und nimmt den Jungen mit dem Segelboot mit zur Insel Immersand. Auf ihrer Fahrt müssen sie viele Gefahren und Abenteuer bestehen. Aber mit einem Mutmachlied und Atemübungen schafft es der Onkel, Crue Kraft und die Zuversicht zu geben, dass alles gut gehen wird.

Und so ist es auch. Am Ende erreichen sie die Insel, auf der sie wunderbare Tage miteinander verbringen. Schließlich kehrt Crue allein mit dem Boot zurück. Er fühlt sich zuversichtlich und stark und mit den mutmachenden Worten seines Onkels schafft er es, alle Situationen zu meistern und sicher heimzukehren.

Bewertung:

Kinder geraten immer wieder in Situationen, die ihnen Angst bereiten. Dieses Bilderbuch für Kinder ab vier Jahren will ihnen Strategien an die Hand geben, diese zu meistern. Mit Hilfe einer kindgemäßen Mutmachgeschichte wird am Beispiel von Crue gezeigt, wie er es schafft, mit angstmachenden Situationen umzugehen. Dabei helfen ihm gezielte kleine Atemübungen, zum anderen eine Art Mantra, Worte, die man sich immer wieder vorsagen sollte. Diese wie auch die Atemübungen werden am Ende explizit nochmals für Eltern erklärt.  

Die Geschichte ist mit sehr ansprechend gezeichneten Illustrationen veranschaulicht, der Text gut verständlich geschrieben. Ein besonderer „Hingucker“ sind die aussagekräftigen und ungewöhnlichen Schriftgrößen sowie ihr Verlauf. 

Von Martin Muser


 

• Verlag: Carlsen
• ISBN: 978-3551584939
• Preis: 13 Euro
• Seiten: 123
• Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Als fünf Jugendliche einen jungen Anhalter Liam, den sie kurz zuvor mitgenommen haben, wegen seiner sexistischen und rassistischen Bemerkungen einigen Gruppenmitgliedern gegenüber einfach an einer Tankstelle zurücklassen und seine Tasche wenig später aus dem Auto werfen, setzen sie eine Spirale der Gewalt in Gang, die sie kurz darauf an ihre psychischen und physischen Grenzen bringt.

Ein extrem spannendes und sehr lesenswertes Buch, das zum Nachdenken über grundlegende existentielle Fragen und das ethisch richtige Verhalten anregt und trotz der beschriebenen Gewaltexzesse sicherlich auch als Klassenlektüre für Diskussionsstoff sorgen kann.

Inhalt

Als eine Gruppe angehender Abiturienten zum Lernen in ein abgelegenes Ferienhaus aufbricht, entwickelt sich die geplante Vorbereitung für ihr Ethik-Abitur zu einem regelrechten Horrortrip, der viele der bisher nur theoretisch diskutierten Fragen nach dem moralisch richtigen Verhalten einem harten Realitäts-Check unterzieht. Als die Jugendlichen nämlich den jungen Anhalter Liam, den sie kurz zuvor mitgenommen haben, wegen seiner sexistischen und rassistischen Bemerkungen einigen Gruppenmitgliedern gegenüber einfach an einer Tankstelle zurücklassen und seine Tasche, die in ihren Augen nichts Wertvolles enthält, wenig später aus dem Auto werfen, setzen sie eine Spirale der Gewalt in Gang, die sie kurz darauf an ihre psychischen und physischen Grenzen bringt. Der Anhalter nämlich kehrt mit seinen beiden bewaffneten Brüdern zurück, um sein Eigentum zurückzufordern und Vergeltung zu üben.

Plötzlich wird aus den bisher nur theoretisch diskutierten Fragen nach dem ethisch richtigen Verhalten angesichts der realen Bedrohung bitterer Ernst. Die Jugendlichen müssen u.a. abwägen, ob sie, um ihre eigene Haut zu retten, bereit sind, einen von ihnen ausliefern, indem sie den Eindringlingen verraten, wer die Idee hatte, Liam zurückzulassen und seine Tasche aus dem Auto zu werfen. Konfrontiert nicht nur mit der rücksichtslosen Brutalität von Liams Bruder Henk, sondern auch mit dessen in seltsamen Kontrast zu seiner immer weiter eskalierenden Gewalttätigkeit stehenden Fragen nach dem ethisch korrekten Verhalten und ihrer eigenen Ohnmacht erleben sie Todesangst und lernen sich ganz neu kennen.

Bewertung

Der Leser, der alles aus der wechselnden Perspektive der jungen Leute hautnah miterlebt, wird wie diese mitgerissen von der ebenso erschreckenden wie fesselnden Spirale der Gewalt und muss sich wie die differenziert gezeichneten Charaktere immer wieder fragen, wie er selbst in dieser Situation reagieren würde. Gerade die Tatsache, dass der Autor auf viele der aufgeworfenen Fragen keine abschließenden Antworten liefert, macht den besonderen Reiz des Romans aus, den man kaum aus der Hand legen kann. Denn auch wenn die jungen Leute am Ende mit dem Leben davonkommen, ist nicht klar, wie dieses Erlebnis ihr weiteres Leben und ihr Verhältnis zueinander verändern wird.

Ein extrem spannendes und sehr lesenswertes Buch, das zum Nachdenken über grundlegende existentielle Fragen und das ethisch richtige Verhalten anregt und trotz der beschriebenen Gewaltexzesse sicherlich auch als Klassenlektüre für Diskussionsstoff sorgen kann.