Es geht um einen Monat: Eine Referendarin aus Sachsen erhält das offizielle Zeugnis einen Monat später als es in Bayern benötigt wird, um ins Referendariat zu starten. Da das vorläufige Zeugnis nicht genügt, wird sie nun ein Jahr als Aushilfslehrerin arbeiten und erst nächsten September in Bayern ins Referendariat starten, wie der Bayerische Rundfunk berichtet.
Nun kommt von vielen Seiten Kritik, dass ein solcher Vorgang bei akutem Lehrermangel ein Unding sei.
Flexibilität ist wichtig, Bildungsqualität auch
Der Bayerische Rundfunk berichtet über eine Referendarin, die beim Wechsel nach Bayern wegen eines verspäteten Zeugnisses ein Jahr warten muss. Ungut bei Lehrermangel, doch wenn Qualifikation nicht nachgewiesen wird, geht das im Zweifel zu Lasten der Kinder.
Bayerischer Rundfunk: "Bürokratiehürden beim Lehrer werden"
BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann ab 2:09
Standards sollen Bildungsqualität sichern
BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann zeigt Verständnis für den Ärger über die bürokratischen Vorgaben, weil die Schulen aktuell händeringend nach Personal suchen. Sie weist aber auch darauf hin, dass die Regeln sicherstellen sollen, dass Profis vor den Kindern und Jugendlichen stehen: „Man muss Standards und die Bildungsqualität wahren“, sagt Fleischmann. „Es gibt Vereinbarungen zwischen den Bundesländern, was anerkannt wird und was nicht. Und es gibt auch Daten. Und wenn man ein Datum verpasst oder ein Zeugnis zu einem bestimmten Stichtag nicht hat, dann wird’s schwierig.“
Der BLLV hat mehrfach betont, dass es langfristig tragfähige Lösungen im Kampf gegen den Lehrermangel braucht und es nicht reicht, dafür zu sorgen, dass „irgendjemand“ vor der Klasse steht, sondern Kinder und Jugendliche ein Recht darauf haben, von nachgewiesen professionellen Pädagogen unterrichtet zu werden.
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