Der bayerische Finanzminister Albert Füracker hat auf der Bezirksdelegiertenversammlung des BLLV Oberpfalz in Weiden betont, welchen Einschnitt der Gesetzesentwurf zur Eingangsbesoldung von Lehrkräften an Grund- und Mittelschulen mit A13 bedeutet. Er nehme diese Änderung sehr ernst, sagte Füracker. Er könne BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann, die an der Veranstaltung in Weiden ebenfalls teilnahm, nur zustimmen, dass dies eine „historische Stunde“ sei. Denn die Entscheidung bedeutet einen großen Schritt in Richtung gleicher Wertschätzung aller Lehrkräfte.
Dass aber weitere Schritte nötig sind, wie funktionslose Beförderungsämter, Hebungen bei den funktionsgebundenen Beförderungsämtern, eine reformierte, flexible, akademische Lehrerbildung sowie Angleichungen bei den Fach- und Förderlehrkräften, hat der BLLV vielfach betont.
Erfolg durch Dialog, weitere Schritte im Dialog
Umso bedeutsamer ist daher die Zusage des Finanzministers, den Verband bei der Ausgestaltung der Folgemaßnahmen miteinzubeziehen. Die Diskussion darüber wolle er gerne „im charmanten Dialog“ mit dem Präsidium des BLLV führen, kündigte Füracker auf der Bezirksdelegiertenversammlung in Weiden an. Der Finanzminister zollte der Arbeit von Pädagoginnen und Pädagogen großen Respekt, der sich auch finanziell niederschlage. Jeder dritte Euro des Haushalts stecke bereits jetzt in der Bildung, betonte Füracker.
BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann erkannte das an, mahnte aber: „Wir müssen hinschauen, ob sich auch jeder Euro in der Bildung dort rentiert, wo er derzeit ist.“ Das Bildungssystem stehe derzeit schließlich vor großen Herausforderungen. In einer Welt der Polykrisen ist Bildung der Schlüssel zu einer lebenswerten Zukunft. Gleichzeitig verhindert der eklatante Fachkräftemangel, den auch der Bezirksvorsitzende Manuel Sennert mit deutlichen Worten beschrieb, dass Pädagoginnen und Pädagogen ihren Bildungsauftrag in der Praxis überhaupt noch vernünftig wahrnehmen können: Junge Studierende als Klassenlehrer, zunehmend Quereinsteiger in den Kollegien, Wegfall vieler Angebote, die echtes Schulleben erst ausmachen.
Finanzminister gestaltet A13 „im Dialog mit dem BLLV“
Der Gesetzesentwurf zur Besoldung mit A13 setzt BLLV-Forderungen um, weitere Schritte sind aber nötig. Finanzminister Füracker kündigt an, die Folgemaßnahmen im Dialog mit dem BLLV zu planen. Präsidentin Fleischmann fordert großen Einsatz für aktive Lehrkräfte.
Maßnahmen für die, die den Schulbetrieb am Laufen halten
Mit Blick auf die anstehende Landesdelegiertenversammlung (LDV), das höchste Beschlussgremium des BLLV, zu dem von 18. bis 20. Mai in Würzburg Wissenschaftler, Bildungspolitiker verschiedener Parteien, Kultusminister Piazolo sowie Ministerpräsident Söder erwartet werden, sagte Präsidentin Simone Fleischmann: „In diesem ‘Dreieck‘ von anstehender Landtagswahl, Lehrermangel und LDV kommt es uns als BLLV vor allem darauf an, dass die derzeit an den Schulen tätigen, grundständig ausgebildeten Lehrkräfte gesund bleiben! Es geht darum, die Attraktivität des Berufs für die jetzigen Lehrerinnen und Lehrer zu steigern, sonst gehen diese auch noch von Bord.“
Dabei sind sich Forschende einig, dass ganzheitliche Bildung vor allem von Mensch zu Mensch gelingt – damit muss die Bekämpfung des Personalmangels an Bildungseinrichtungen höchste Priorität zukunftsorientierten politischen Handelns sein. Doch auch über den Lehrermangel hinaus stellen sich systemische Fragen, wie Schule heute aussehen muss, um Kinder und Jugendliche fit für ihre Zukunft zu machen. Antworten legt der BLLV auf seiner LDV faktenbasiert und praxisorientiert mit Positionspapieren zu den wichtigen Feldern der Bildungspolitik dar, formuliert daraus klare Aufträge und wird darüber den Dialog mit den politisch Verantwortlichen weiterführen.
Landesdelegiertenversammlung
Vom 18.-20. Mai in Würzburg arbeitet der BLLV die Schlüsselrolle von Bildung heraus - und stellt klar, was sich ändern muss, damit Pädagoginnen und Pädagogen sie professionell umsetzen können. » bllv.de/ldv