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Jahresbericht belegt Ungleichheit mit eindeutigen Zahlen Startseite Topmeldung

„Bildungsgerechtigkeit sieht anders aus“ – Oberster Rechnungshof bestätigt Benachteiligung der Mittelschulen

Ungleiche Bildungschancen im Bildungsland Bayern - das belegt nicht nur die aktuelle ifo-Studie. Nun setzt der Oberste Rechnungshof eindeutige Zahlen vor, die zeigen: Mittelschulen werden bei Fördermaßnahmen klar vernachlässigt.

Im Fokus des Jahresberichts des Bayerischen Obersten Rechnungshofes (ORH) steht das Haushaltsjahr 2022 sowie aktuelle Entwicklungen. Besonders bemängelt der ORH die vorgeschlagene Änderung der Tilgungsregelung für die Corona-Schulden. Die Bedeutung der Corona-Pandemie und dessen Auswirkungen auf den Staatshaushalt bleiben unverändert hoch – sowohl hinsichtlich des Haushaltsjahr 2022 als auch in Bezug auf die Haushaltsberatungen für den Doppelhaushalt 2024/2025.

„Das Ziel von gemeinsam.Brücken.bauen war edel (Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit für alle bayerischen Schüler zu wahren und pandemiebedingte Lernrückstände aufzuholen), die Umsetzung zeigt wieder einmal, dass die Mittelschule vernachlässigt wird!“ resümiert Gerd Nitschke, 1. Vizepräsident des BLLV. „Der ORH legt hier eindeutige Zahlen vor. Hier muss sich schnellstmöglich die Priorität ändern.“

Vernachlässigung der Mittelschule:

Viele Schulen in Bayern haben wenige oder gar keine Fördermaßnahmen für den Ausgleich pandemiebedingter Nachteil durchgeführt. Besonders deutlich wird dies mit Blick auf die ausbleibenden Fördermaßnahmen der Mittelschulen.

Eine Online-Erhebung des OHR an allen staatlichen MS, RS und GY in den Regierungsbezirken Oberbayern, Mittelfranken und Oberpfalz zeigt nun, dass bei allen Schularten die wesentlichen Zielgruppen nicht erreicht werden konnten.

Die Beteiligungsquoten der Vorrückenden auf Probe an den Fördermaßnahmen bewegten sich bei Realschulen und Gymnasien auf ähnlichem Niveau, während sie bei Mittelschulen niedriger ausfielen. Die Zahlen verdeutlichen, dass die Zielgruppen, die im Förderprogramm explizit genannt wurden, offensichtlich nicht in ausreichendem Maße erreicht wurden.


Empfehlung des Obersten Rechnungshof

Der ORH empfiehlt, dass dieses Programm sowie zukünftige Programme mit Blick auf Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit besser konzipiert und umgesetzt werden sollten. Es sollte darauf geachtet werden, die Zielgruppen klar zu definieren und effektiver anzusprechen (à insbesondere mit Blick auf die Mittelschulen).

„Dem kann sich der BLLV nur anschließen. Die Mittelschule muss in den Mittelpunkt gestellt werden!“ so Gerd Nitschke.

Gerd Nitschke, 1. Vizepräsident und Vorsitzender des Hauptpersonalrats

 

Als Vorsitzender im Hauptpersonalrat und 1. Vizepräsident des BLLV ist Nitschke ein viel gefragter Experte bei allen Fragen rund um die Themen Personal, Recht, Dienstrecht und Besoldung. Als Mittelschullehrer und Vater setzt er sich für eine Schule ein, die für Kinder gemacht ist und engagiert sich mit ganzer Kraft für die Gleichwertigkeit der Lehrämter bei optimalen Arbeitsbedingungen.