"Mit einer guten Portion Überheblichkeit schauen bayerische Regierungsverantwortliche und Bildungspolitikerinnen und -politiker auf das Bildungswesen der anderen Bundesländer. Das 'vergleichsweise gute' Abschneiden Bayerns in nationalen Vergleichsstudien führt dann dazu, dass die tatsächlichen Probleme kleingeredet werden. Die aktuelle ifo-Studie macht jedoch deutlich, dass wir nicht weiter über die eigentlichen Probleme hinwegsehen können. Es gibt Grund zur Sorge – ganz besonders in Bayern!
Bayern landet im Bundesländerranking auf dem letzten Platz, was die Bildungschancen betrifft. Kinder mit ökonomisch niedrigerem familiären Hintergrund besuchen deutlich seltener ein Gymnasium als Kinder, die familiär besser aufgestellt sind. Im Bildungsland Bayern, wo jeder dritte Euro in die Bildung investiert wird, darf bei diesen Ergebnissen nicht einfach weggeschaut werden. Das Startchancen-Programm der Bundesregierung ist ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Doch am Ziel sind wir damit noch lange nicht. Wir müssen endlich ins Handeln kommen und allen Kindern die bestmöglichen Bildungschancen garantieren.
Sachliche und faktenbasierte Politik zu betreiben würde bedeuten, die Studienergebnisse ernst zu nehmen. Die Studie besagt nämlich auch, dass 'Schulsysteme, in denen die Schulkinder erst später auf weiterführende Schularten aufgeteilt werden, systematisch eine höhere Chancengleichheit aufweisen'. Wir wissen, dass der Übertritt auf die weiterführenden Schulen bei vielen Kindern für immensen Druck sorgt. Und wir wissen auch: Bildung braucht Zeit! Jetzt braucht es eine mutige Politik, die sich traut neue Wege zu gehen für bessere Bildungschancen in Bayern."
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Statement von BLLV-Präsidentin Fleischmann zur ifo-Studie Bildungsgerechtigkeit
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Ungleiche Bildungschancen im Bildungsland Bayern
Die heutige ifo-Studie sieht Bayern als Schlusslicht in Sachen Bildungsgerechtigkeit. BLLV-Präsidentin Fleischmann stellt klar: "Es gibt Grund zur Sorge – ganz besonders in Bayern! Jetzt braucht es eine mutige Politik, die sich traut neue Wege zu gehen."