Mehr Förderangebote für Schülerinnen und Schüler, die besonders unter den Corona bedingten Einschränkungen an Schulen zu leiden hatten und endlich alle technischen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz flächendeckend an allen bayerischen Schulen umsetzen – das hat der BLLV immer wieder gefordert.
Auch der Landesschülerrat Bayern sieht mit Blick auf das neue Schuljahr viele unerledigte Aufgaben und appelliert in einer Pressemitteilung an die Bildungspolitik, „jetzt vorbereitende Maßnahmen und Strategien hinsichtlich des Umgangs mit COVID-19“ ins Feld zu führen. Konkret brauche es weitere Schritte zur Digitalisierung an Schulen insbesondere auch für von Quarantäne betroffene Schülerinnen und Schüler, mehr Förderung, mehr politische Bildung sowie Sensibilisierung und Personal für den „Umgang mit der psychischen Gesundheit von Schüler:innen, die vielfach gelitten hat und nach wie vor leidet.“
Ohne zusätzliches Personal lassen sich die Folgen der Pandemie nicht auffangen
Der BLLV hat zuletzt in einer Pressekonferenz mit Zahlen belegt, wie der akute Lehrkräftemangel verhindert, dass Lehrerinnen und Lehrer diesen Aufgaben gerecht werden können: Förderlehrkräfte werden flächendeckend für normalen Unterricht abgezogen statt die Differenzierung anzubieten, die von Corona-Folgen betroffene Schülerinnen und Schüler so dringend bräuchten und für die Förderlehrkräfte eigentlich Experten sind.
Multiprofessionalität an Schulen, die insbesondere im Bereich von Schulsozialarbeit und Schulpsychologie ebenfalls dringend angezeigt ist, ist bei akutem Personalmangel in der Praxis ebenfalls kaum realisierbar.
Gefährliches Spiel mit dem Fachkräftemangel
Mit Sorge blickt auch der Vorsitzende des BLLV-Dachverbands VBE (Verband Bildung und Erziehung), Udo Beckmann, in Richtung Herbst: „Schulen sind weiterhin keine sicheren Lernorte und laufen im kommenden Schuljahr Gefahr, erneut geschlossen werden zu müssen, wenn die Infektionszahlen wieder ansteigen“, sagte Beckmann dem ZDF.
Aus seiner Sicht dürfe daher die Maskenpflicht zumindest nicht zum Tabu erklärt werden – besonders mit Blick auf den Personalmangel: „Andernfalls kommen Zusammenlegungen von Lerngruppen oder Schulschließungen von ganz allein, wenn die ohnehin seit langem ausgedünnte Personaldecke durch den Anstieg der Infektionen in den Kollegien endgültig reißt“, so Beckmann.
Den BLLV treibt dabei die Sorge um, dass sich die Politik im Zweifel darauf verlässt, dass Lehrkräfte dies durch Einsatz über alle Grenzen hinaus zu verhindern versuchen werden – und dabei in einer Weise ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, die nicht nachhaltig ist, weil sie letztendlich zu weiteren Ausfällen führen wird. Diese Art Roulette hat aber einen hohen Einsatz für alle an Schule Beteiligten, wie auch Marlena Thiel, Koordinatorin der Landesschülerrats betont: „Selten gab es mehr zu tun, es ist Zeit, all diese Dinge anzugehen - für ein besseres Schulleben für alle.“
Hausaufgaben fürs neue Schuljahr
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Aus Corona Lernen: Jetzt Weichen stellen
Der Landesschülerrat Bayern fordert Maßnahmen für den Umgang mit Corona an Schulen – für akute Probleme und den Umgang mit den Folgen. Der Vorsitzende des BLLV-Dachverbands VBE, Udo Beckmann, stellt klar: Schulen sind immer noch nicht sicher genug.
Hintergrund
Pressemitteilung des Landesschülerrats im Wortlaut:
„Hausaufgaben des Landesschülerrats an die Politik“
Bericht des ZDF: „Corona-Herbst: Lehrerverband warnt vor Schulschließungen“
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