Jannis löst Probleme oft sehr originell. Er will gerne selbst etwas ausprobieren. Vorgegebene Lösungswege schränken seine Kreativität ein. Denken in Schubladen und vorgegebene Lösungswege sind nichts für ihn.
Jannis besucht die 8. Klasse einer Realschule. Vor allem im mathematischen und naturwissenschaftlichen Bereich ist er äußerst wissbegierig, innovativ und lösungsorientiert. Handlungsorientiertes Arbeiten motiviert ihn. Er geht dann eher kreative Wege, die andere oftmals nicht verstehen. Wenn Ergebnisse präsentiert werden, dann verstrickt er sich jedoch oft in seinen kreativen Lösungsweg und kann in der Klasse damit nicht punkten. So wird er zurückgewiesen.
Jannis würde von einem Unterricht profitieren, der stark projektorientiert ist. Fächerübergreifender Unterricht, themenspezifisches und phänomenologisches Herangehen wäre für ihn genau richtig.
Jannis erlebt in der Schule täglich, dass Kreativität, Innovation und schräge Herangehensweisen nicht gefragt sind.
Das arbeiten in Werkstätten wäre das richtige, damit er seine Kreativität entfalten kann. Fragenproduzierender unterricht, selbsttätiges recherchieren und kreatives erforschen wären Formate, die Jannis dort abholen würden, wo er steht.
Modulares Lernen
Dazu bräuchte es ein auf Module angelegtes Lernen. Dazu wären Kleingruppen nötig, die einzelne Phänomene in den Mittelpunkt stellen, nicht Fächer, die unterrichtet werden müssen. Dazu müsste es Lernschienen geben, die auf mehreren Niveaus und durch unterschiedlich kreative Formate überzeugen. Dazu bräuchte es mehr Lehrerinnen und Lehrer. Dazu braucht es Kleingruppen. Dazu braucht es eine flexible Zuweisung von Lehrerstunden: nicht für Fächer, sondern für schüler wie Jannis.
* Name von der Redaktion geändert. Die hier beschriebenen Fallgeschichten sind fiktiv.