Günter Brinek, Verleger

30 Jahre erfolgreiche Kooperation zwischen dem BLLV und dem Domino-Verlag – ein wahrer Grund zum Feiern. 30 Jahre Zusammenarbeit BLLV und Domino Verlag heißt dreißig Jahre im Dienst des Lesens und der Leseerziehung.

Der BLLV ist der Herausgeber der ältesten Kinder- und Jugendzeitschrift. Sie trug früher den Namen Jugendlust. Heute heißt sie FLOH und FLOHKISTE. 1977 stand die JUGENDLUST vor dem Aus. Zuletzt betrug die Auflage Exemplare. Die Wirtschaftlichkeit war nicht mehr gegeben. Eines der großen Projekte des Bayerischen Lehrervereins, nämlich selbst als Träger der Leseerziehung aufzutreten, und die älteste noch existierende Kinderzeitschrift der Welt, 1875 gegründet, schien von der Zeit überholt.

Welch ein Glück, welch eine Fügung, einem jungen aufstrebenden Verleger zu begegnen. Günter Brinek sah die unternehmerische Chance im Aufbau einer modernen Kinderzeitschrift, die einem pädagogischen Anspruch verpflichtet ist, sich an den Leseunterricht der Grundschule anlehnt und ohne Werbung auskommt.

Er erkannte das Potenzial einer Verbindung aus einem großen Lehrerverband, einem kleinen, aber schlagkräftigen Verlag und einer modernen Kinder- und Jugendzeitschrift. Und er nutzte sie. Der gemeinsame Weg war ein Weg des Erfolgs. Aus JUGENDLUST wurde FLOH und FLOHKISTE, später kamen HALLO WELT; TU WAS und OKAY dazu.

Durch alle konjunkturellen Schwankungen, trotz zurückgehender Geburtenzahlen und abnehmenden Familieneinkommens, die Kinder- und Jugendzeitschriften herausgegeben vom BLLV im Domino Verlag sind von dem heiß umkämpften Markt der Kinderzeitschriften nicht wegzudenken. In Bayern sind sie führend und auch in den anderen Bundesländern werden sie viel gelesen. Dass dies so ist, verdanken wir der ungewöhnlichen, herausragenden Verlegerpersönlichkeit - Günter Brinek.

Günter Brinek ist aber nicht nur ein erfolgreicher Verleger. Günter Brinek ist mehr: Er ist ein Missionar, ein Botschafter des Lesens, getrieben von der Überzeugung, dass Lesen der Schlüssel zum persönlichen und gesellschaftlichen Überleben ist. Lange vor den PISA-Untersuchungen, die diese Erkenntnis ins öffentliche Bewusstsein hoben, war Brinek ein leidenschaftlicher Verfechter des Lesens, stark geprägt von Dr. Richard Bamberger, dem „Lesepapst“, dem der BLLV 1999 den Wilhelm-Ebert-Preis verlieh.

Lesen ist für ihn mehr als Kulturtechnik. Lesen ist Persönlichkeitsbildung und Identitätsstiftung. Je mehr die neuen Medien den Alltag des Menschen beeinflussen, umso wichtiger wird Lesen. Das ist Brineks Überzeugung – und er hat Recht! Günter Brinek und den BLLV verbindet eine Geschichte gegenseitiger Unterstützung. Der TU-WAS-Laster und das TU-WAS-Schiff, die OKAY-Busse, die Ausstellungen „Komm mit ins Land der Phantasie“, der Goldene Floh und die Stiftung Lernen, das Lese-Fitness-Training – das alles sind Projekte, die der Domino Verlag initiiert hat.

Wir haben damit für die Arbeit des BLLV als Verband mit einem pädagogischen Grundverständnis geworben. Tausende von Lehrerinnen und Lehrern und Zehntausende von Schülerinnen und Schüler haben von den Projekten profitiert. Daneben hat Günter Brinek im Hintergrund viele kleine Initiativen des BLLV unterstützt: Lehrertage, die Dienstanfänger-CD der ABJ, die CD-ROM Schule und Recht und vieles mehr.

Wir danken Günter Brinek für seine herausragenden Verdienste für die Leseeerziehung und für den BLLV.

 

Laudatio gehalten von Präsident Klaus Wenzel