Am Beispiel der Staatlichen Realschule Dettelbach im Landkreis Kitzingen macht SAT.1 das Thema „Digitalisierung“ auf. Schließlich wurde die unterfränkische Schule ausgezeichnet mit dem Schulpreis Digitaler Unterricht. Was ist das besondere am Unterricht im unterfränkischen Dettelbach?
Programmieren steht ab der fünften Klasse auf dem Lehrplan, genauso wie spannende digitale Projekte wie der „Wetterballon“. Das sind Aufgaben, die die Schüler motivieren und sie vorbereiten, auf eine immer weiter digitalisierte Arbeitswelt. Die Lehrkräfte betonen dabei, wie wichtig es heute ist, die Funktionsweise der Technik spielerisch zu erfassen: indem die Schülerinnen und Schüler von reinen Nutzern zu praktischen Anwendern werden. Auch anders als an vielen anderen Schulen: Die Kinder und Jugendlichen werden zunehmend mit Tablet Computern ausgestattet. Zwei Klassen sind schon voll mit Tablets versorgt. Zwar müssen die Schüler diese selbst kaufen, bekommen aber einen Zuschuss von je 300,- EUR. Damit ändert sich auch grundlegend wie die Schülerinnen und Schüler arbeiten und Lernen.
Von der IT-Hardware zu den guten Konzepten
Aber nicht nur die Hardware ändert vieles. Auch die zunehmende Verfügbarkeit von künstlicher Intelligenz – Stichwort ChatGPT – ändert den Stellenwert des digitalen an der Schule. Simone Fleischmann ist im Studio von SAT.1 dabei und diskutiert das Paradebeispiel der Realschule Dettelbach, den allgemeinen Status quo und die Zukunft der Schulen mit Moderator Klaus Exel. „Da stellt sich natürlich die Frage: Wie sieht es an anderen Schulen aus und müsste es nicht überall so sein? Wir müssen die Welt da draußen, die Gas gibt in der Digitalität, in die Schule holen und zwar genau so wie in Dettelbach. Die Kinder müssen nicht nur konsumieren, sondern bewusste Nutzer werden und bewusste Produzentinnen und wir müssen die sein, die ihnen das vorleben und vorwärts denken“, so Fleischmann.
Sie betont aber auch, dass es nicht nur um Hardware und schnelles Internet geht. Zwar hat Ministerpräsident Söder angekündigt, dass alle Schülerinnen und Schüler Endgeräte bekommen und das sei auch gut so. „Wir investieren also in Bayern in die Hardware und das ist auch eine gute Investition, vor allem für die Kinder, die sich keine Geräte leisten können. Aber wir müssen uns dann auch fragen und reflektieren, was wir damit genau machen. Denn nur dadurch entstehen bessere Lernprozesse“, so Fleischmann weiter. Und sie betont, dass die Lehrerinnen und Lehrer mehr als bereit sind, diesen digitalen Weg mit den Schülerinnen und Schülern zu gehen und sie zu begleiten. Sie macht aber auch klar, dass man seitens der Politik nicht nur immer mehr Aufgaben und Themen in die Schule „kippen“ kann. Man müsse auch mal grundsätzlich überlegen, was Schule sein soll und was sie leisten soll, was in die Schule gehört und was nicht und welche Ressourcen es braucht, um diese Aufgaben zu erfüllen.