Wir brauchen externe Digitalexperten an Schulen
UPDATE: Der Digitalpakt kommt, doch der größte Bedarf sind nicht Neuanschaffungen, erklärt BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann im BR: Bei Wartung und Support hakt es enorm und bei den wichtigen Lehrerfortbildungen drängt die Zeit.
Mehr Tablets, mehr Whiteboards, mehr Displays und endlich überall WLAN: In der öffentlichen Diskussion um den Digitalpakt stehen vor allem neue technische Geräte im Vordergrund. Doch in der Praxis stehen Lehrerinnen und Lehrer, die modernen Unterricht halten wollen, vor völlig anderen Problemen. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann beschreibt dem Campusmagazin des Bayerischen Rundfunks die typische Notlage, wenn die Internetverbindung nicht steht, das Whiteboard streikt oder Software die Kompatibilität verweigert:
„Es bräuchte eine rote Lampe am Lehrerpult und wenn wir da drücken, kommt jemand“, wünscht sich Fleischmann. Denn vor allem in Sachen Support und Wartung hakt es aus ihrer Sicht und Schulen sind weit weg von dem, was in digitalisierten Unternehmen im Alltag gängiger Standard ist. Das könnten Lehrer aber weder vom Zeitbedarf – denn IT-Support an Schulen ist ein Fulltime-Job – her leisten, noch von den Fachkenntnissen: „Wir werden ohne Expertise auch an unseren Schulen in Bayern nicht auskommen“, stellt die BLLV-Präsidentin klar.
Alle mitnehmen
Außerdem müsse man auf den Zusammenhalt im Kollegium achten, mahnt Fleischmann. Fortbildungen müssten dafür sorgen, dass nicht „die jungen Leute die sind, die das können, und die älteren Kollegen, die schon lange unterrichten, können das nicht.“ Hier drohe ansonsten eine „Spaltung“, die gefährlich fürs Schulklima ist. Entsprechende Fortbildungen brauchen aber Zeit und die drängt: „Wir fragen uns alle, wann wir all das lernen sollen, also wann wir als Lehrerinnen und Lehrer jetzt Vollgas geben sollen, um uns all diese Kompetenzen reinzuziehen.“
Der Digitalpakt bedeutet in diesem Sinn nur eine Anschubfinanzierung des Bundes. Um langfristig und nachhaltig modernen Unterricht halten zu können, sind noch viele Punkte offen.
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Vollständiger Artikel auf br.de: „Digitale Probleme im Klassenzimmer“
BLLV-Dossier: Digitalisierung
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