Ukraine_Menschenkette_169.jpg
Ukrainische Lehrkräfte Startseite
Ukraine

Willkommensgruppen und dann?

Flüchtlinge aus der Ukraine an den Schulen anzunehmen, zu betreuen und zu unterrichten ist eine große Herausforderung, bei der die Hilfe ukrainischer Lehrkräfte enorm wertvoll ist. Es braucht geeignete Maßnahmen, die Fachkräfte nicht nur kurzfristig zu binden.

Das Kultusministerium hat nun mit der Einrichtung pädagogischer Willkommensgruppen einen ersten Schritt zur schulischen Integration der ukrainischen Kinder gemacht. In den ersten drei Monaten in Deutschland geht es noch nicht um Unterricht und Schulpflicht, sondern zuerst einmal um Ankommen und Betreuung. Für die erste Zeit - für die Geflüchteten ohnehin eine Phase des Chaos - sicherlich ein richtiger Schritt.

Doch auch die Willkommensgruppen brauchen Personal. In einer Zeit der angespannten Versorgungslage gerade an Grund- und Mittelschulen – wir nennen es Lehrermangel – werden nun Willkommenskräfte gesucht und eingestellt. Dabei sollen auch ukrainische Lehrkräfte, also pädagogisches Fachpersonal mit entsprechend hochwertiger Ausbildung, angeworben und eingesetzt werden. Ebenfalls ein richtiger und wichtiger Schritt. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern hat Bayern hier schnell ein entsprechendes Rahmenkonzept entwickelt und gerade für die ukrainischen Kolleginnen und Kollegen ein einfaches und wenig bürokratisches Einstellungsverfahren geschaffen.

Die Bezahlung der Kräfte richtet sich nach dem Tarifvertrag der Länder und erfolgt bei einem Einsatz in Betreuungsaufgaben in Entgeltgruppe 4, beim Einsatz in Bildungsangeboten in Entgeltgruppe 5 und für lehrplanorientierten Deutschunterricht in Entgeltgruppe 8. Eine Bezahlung also, die vergleichbar ist mit der Entlohnung des Unterstützungspersonals, das schon an den Schulen tätig ist.

Was kommt aber nach den drei Willkommensmonaten?

Wie oben schon angemerkt, werden wir an unseren Schulen in Zeiten des Lehrermangels auch dann im Unterricht zusätzliches Personal brauchen. Deswegen brauchen wir dringend auch für die Zeit nach den Willkommensgruppen ein Konzept und die ukrainischen Lehrkräfte als pädagogisch ausgebildetes und erfahrenes Personal.

Umso wichtiger ist es dann, diese Fachkräfte auch ihrer hochwertigen Ausbildung entsprechend zu bezahlen und diese nicht als wenig qualifiziertes Hilfspersonal zu betrachten. Wir brauchen diese Kräfte in unseren Schulen. Dies erfordert attraktive Angebote, die verhindern, dass wir dringend benötigtes Fachpersonal an andere, weil besser bezahlte, Hilfstätigkeiten verlieren.

// Hans Rottbauer, Leiter Abteilung Dienstrecht und Besoldung im BLLV

 

Weitere Informationen



Mehr zum Thema

Schlagwörter: #Ukraine