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Wichtigkeit von gemeinsamer Zeit in der Familie statt Lernen in den Ferien

Weihnachten steht schon wieder vor der Tür. Die Vorfreude ist gerade bei den Kindern groß. Macht der Gedanke an die Tage des gemeinsamen Feierns, sich Freuens und Beschenkens auch uns Erwachsene glücklich? Immer wieder bricht durch den Vorbereitungsstress bei uns Hektik aus. Weihnachten sollte eine ruhige, beschauliche Zeit sein. Oftmals ist genau das Gegenteil der Fall. In vielen Familien geht es vor Weihnachten und an den Feiertagen „hoch her“.

Schul- und Arbeitswelt verlangen vor Weihnachten noch viel ab. Dazu kommen zu Hause die privaten Vorbereitungen auf das Fest. Das stresst viele Familienmitglieder. „Wenn wir ehrlich sind, versetzt dieses Fest uns im Vorfeld oft in einen Ausnahmezustand - anders ausgedrückt: in Stressmomente. Was schenke ich den Kindern? Was essen wir an den Feiertagen? Wie gestalten wir die gemeinsame Zeit, damit es allen gut geht? Diese und viele weitere Fragen kreisen im Kopf herum und hinzu kommen die ganzen Vorbereitungen“, so die Leiterin der Abteilung Schul- und Bildungspolitik im Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV), Sabine Bösl. Ihr Appell an alle Eltern: „Weihnachten sollte wieder als das angenommen werden, was es eigentlich sein soll: Eine Zeit der Ruhe und der Beschaulichkeit, fernab von allen Zwängen. Wem das gelingt und wer seinen Liebsten Zeit schenkt - ohne großes Programm - tut sich selbst und seiner Familie wirklich Gutes.“ Gerade in unruhigen und beängstigenden Zeiten ist Familienzeit wichtig.

„Füreinander da sein, Vorlesen, Erzählen und Zuhören, sich aufeinander einlassen, schöne Stunden miteinander erleben - das sind Geschenke, die in unserer schnelllebigen Zeit immer mehr ins Hintertreffen geraten. Wann sitzen wir einmal länger gemeinsam am Tisch und tauschen uns aus, wann haben wir das letzte Mal mit der ganzen Familie ein Spiel gespielt? Kinder erleben solche Momente intensiv. Sie profitieren sehr von diesen unbeschwerten Auszeiten. „n vielen Studien benennen Kinder gemeinsam verbrachte Zeit mit der Familie als einen großen Wert, der ihnen sehr viel bedeutet“, so Sabine Bösl.

Zeit ist das größte Geschenk

Die BLLV-Expertin appelliert daher an alle Eltern, ihren Kindern Zeit zu schenken: „Wer es schafft, sich an diesen Tagen von der Hektik zu lösen, das Handy zur Seite zu legen, sich zu besinnen und sich ganz auf sich und die Liebsten einzulassen, gibt viel. Das gemeinsame Erleben macht hier den Reiz aus.“ Zuvor müssten es sich Eltern aber ganz bewusst gestatten, sich wirklich Zeit zu nehmen, sich auszuruhen und einmal nichts zu tun. „Das haben wir fast schon verlernt“, so Sabine Bösl, und: „Sie müssten es dann auch ihren Kindern gestatten.“

Wenig ratsam sei es, die Weihnachtsfeiertage und die Ferien randvoll mit Aktivitäten zu füllen oder mit Üben und Lernen für die Schule. „Der Schulstress vor den Ferien war hoch - und nach der kurzen Pause geht es wieder weiter“, erklärt Bösl. Wichtig sei hier, dass Eltern das berücksichtigen. Sie sollten dafür sorgen, dass sich die Kinder über die Ferien erholen können und ihre Freizeit sinnvoll gestalten. Stundenlang vor dem Computer, einem Tablet, dem Fernseher oder der Playstation zu sitzen, sei dafür nicht hilfreich. „Das Handy mal weglegen, ist für alle Familienmitglieder ratsam“, meint Bösl. Die Zeit zwischen den Jahren eigne sich besonders für gemeinsame Unternehmungen, für Spieleabende oder zum Vorlesen. Auf alle Fälle sollten Eltern versuchen, ihren Kindern möglichst viel Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken. Bösl betont: „Gemeinsame Zeit ist so wertvoll.“

<< Sabine Bösl, Leiterin der Abteilung Schul- und Bildungspolitik im Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV

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