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Unterfränkische Lehrkraft zeigt Schüler an

Cybermobbing belastet immer mehr Lehrkräfte. Die Polizei rät zur Abschreckung von Nachahmern zur Anzeige.

Als eine Lehrerin in Unterfranken sich in den Sozialen Medien mit Namen und Foto mit Beleidigungen verunglimpft sieht, erstattet sie laut dpa-Meldung vom 2. Februar 2021 Anzeige bei der Polizei. Sie fühlt sich erniedrigt und verletzt. Schließlich hat auch ihr privates Umfeld diese Beleidigungen gesehen.

„Mir ist es wichtig, dass der Unterschied zwischen einer Straftat und einer Schmiererei auf der Schultoilette deutlich wird“, erklärt die Lehrerin diesen Schritt. „Denn ich denke, für das jugendliche Empfinden war es einfach nur die Möglichkeit, dem eigenen Frust Luft zu machen. Das darf man auch und das muss auch mal sein - aber man muss das richtige Maß finden.“ Zum Eigenschutz, aber auch um die Täterin oder den Täter nicht in der Öffentlichkeit gebrandmarkt zu sehen, will die Lehrerin unerkannt bleiben. „Sie oder er hat einen Fehler gemacht, wird dafür gerade stehen und die Konsequenzen tragen müssen, soll aber nicht in Zukunft Schwierigkeiten bei der Berufswahl oder ähnlichem haben.“


VBE-Studie belegt Anstieg von Cybermobbing  

Der Fall der Lehrerin aus Unterfranken ist kein Einzelfall und nimmt gerade in Zeiten des Distanzunterrichts zu, wie weitere aktuelle Fälle zeigen. Spannende Zahlen zum Cybermobbing liefert einer Forsa-Studie im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) aus dem Jahr 2020: Da gaben 32 Prozent der rund 1300 befragten Schulleiter an, dass es an der eigenen Schule Fälle gab, in denen Lehrkräfte über das Internet diffamiert, belästigt, bedrängt, bedroht oder genötigt worden. Zwei Jahre zuvor lag der Durchschnittswert noch bei 20 Prozent. Die Umfrage wurde vor den coronabedingten Schulschließungen durchgeführt.

Cybermobbing ist strafbar, wenn es Beleidigungen, üble Nachrede, Verleumdungen enthält. Im Fall dieser Lehrerin blieben die juristischen Bemühungen aber ohne Erfolg. Die Polizei rät nichtsdestotrotz Anzeige zu erstatten, weil die Ermittlungen an Jugendamt und Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden und es gilt, Nachahmer abzuschrecken.

BLLV: Veränderte Lehrerbildung könnte im Kampf gegen Cybermobbing helfen

BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann fordert in diesem Zusammenhang, dass Lehrerbildung in allen drei Phasen - von der Uni, über das Referendariat bis zur klassischen Fortbildung - inhaltlich und strukturell verändert wird: Ein Part wäre eine starke Modulstruktur, so dass Lehrkräfte sich auf gewisse Bereiche, wie zum Beispiel Cybermobbing, spezialisieren können. Schule sollte laut Fleischmann ein Ort für multiprofessionelle Teams werden: „Es ist wichtig, ein Netz an Profis zu haben, um brenzlige Themen präventiv und interventiv anzugehen. Die Hilfe und Kooperation mit externen Experten wie Schulpsychologen  oder Sozialarbeitern ist dabei unerlässlich.“

>> Der Studienbericht "Cyberlife III. Spannungsfeld zwischen Faszination und Gefahr. Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern" vom Bündnis gegen Cybermobbing zum Nachlesen

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>> Gegen Verrohung von Sprache und Umgangsformen: BLLV-Manifest HALTUNG ZÄHLT

Weitere Informationen

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Schulhausinterne Lehrerfortbildung des BLLV (SchiLF):  "Seminar Cybermobbing". Mehr Infos

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