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Über Gefühle zum Schulanfang und die klassische Besserwisserfamilie

Das Forum Lesen empfiehlt zum Schuljahresstart drei unterhaltsame, lebensnahe sowie witzige Bücher für Leseanfänger. Geschichten aus dem Familienalltag kindgerecht erzählt und bebildert.

Nina - Kopfüber ins neue Schuljahr

Von Emi Guner

 

 

 

  • Mit Illustrationen von Anne-Kathrin Behl
  • Verlag: Klett Kinderbuch
  • ISBN: 978-3-95470-299-2
  • Preis: 15,00 Euro
  • Seiten: 121
  • Altersempfehlung:  ab 7 Jahren

In diesem zweiten Band der Reihe „Nina“ kommt die Protagonistin in die zweite Klasse. In ihrem Leben gibt es gerade einige spannende Ereignisse.  

Dieses Buch eignet sich aufgrund seines humorvollen Inhalts, der kindgemäßen Sprache und der ansprechenden Illustrationen für Kinder, vor allem für Mädchen ab 7 Jahren, sowohl zum Vorlesen als auch zum Selbstlesen.   

Inhalt:

Nina ist es leid, kleine Schwester zu sein. Sie sieht hier nur Nachteile für sich. Doch dann verkünden ihre Eltern eine wunderbare Neuigkeit. Ihre große Schwester Julia und sie bekommen ein Geschwisterchen. Damit ist dann Nina gleichzeitig große und kleine Schwester. Beide freuen sich riesig.  Außerdem kommt Nina nun in die zweite Klasse und hat einen sehr netten Lehrer.

Leider gibt es zwischen ihr und ihren Freunden/innen immer wieder Konflikte. Nina fühlt sich von ihnen oft ausgegrenzt und missachtet, das macht sie traurig.  Nina ist ein fantasievolles Kind, oft hat sie ungewöhnliche Ideen, die sie umgehend in die Tat umsetzt, ohne viel zu überlegen. So schneidet sie sich die Haare oder beschriftet die Wohnung mit Permanentmarker. Ihre Mutter trägt dies aber mit Fassung. Am Ende des Buches kommt ihr kleiner Bruder auf die Welt und alle freuen sich.

Bewertung:

Nina ist ein aufgewecktes Mädchen, welches sich oft ungewöhnliche Fragen stellt und nach passenden Antworten sucht. Sie hat ihren Dickkopf und auch oft Unsinn im Kopf. All dies macht sie zu einer sympathischen Identifikationsfigur für den kindlichen Leser. Herzerwärmend und von kindlicher Neugier geprägt werden ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen erzählt. Immer wieder wird der Leser zum Lachen und Schmunzeln animiert, wobei durchaus auch nachdenklich machende Passagen erzählt werden, beispielsweise, wenn Nina über das Verhalten ihrer Freundinnen nachgrübelt, sich verletzt fühlt und sich deshalb absondert. Aufgrund der witzigen, gut verständlichen Sprache, der kindgerechten Szenen und der lustigen Schwarz-Weiß-Illustrationen eignet sich das Buch gut zum Vorlesen, aber auch für alle fortgeschrittenen Leser/innen zum Selbstlesen ist es empfehlenswert.

Das Klugscheißerchen

Von Marc-Uwe Kling

 

 

 

  • Mit Illustrationen von Astrid Henn
  • Verlag: Carlsen
  • ISBN: 978-3-551-52282-5
  • Preis: 12,00 Euro
  • Seiten: 65
  • Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Familie Theufel verbessert sich sehr gern. Sie alle sind mehr oder weniger kleine oder große Klugscheißer. Doch dann finden die Kinder auf dem Dachboden ein kleines türkises Männchen. Ein richtiges Klugscheißerchen.

Dieses Kinderbuch bietet witzige Unterhaltung für Kinder ab 8 Jahren. Aber auch Erwachsene haben sicherlich beim Vorlesen ihre helle Freude.

Inhalt

Familie Theufel, bestehend aus Mama, Papa, Tina und Theo, wissen oft alles besser und drücken sich möglichst präzise und genau aus.  Sowohl die Eltern als auch ihre Kinder sind kleine oder auch große Klugscheißerchen. Als die Kinder auf dem Dachboden spielen, entdecken sie ein kleines Männchen, welches sich als Klugscheißerchen vorstellt. Wirklich, es korrigiert und verbessert kleinlich jeden Fehler und jede Ungenauigkeit. Aber nur, wer selbst ein Klugscheißer ist, kann das Männchen sehen. Tina und Theo wollen nun wissen, ob auch ihre Eltern es wahrnehmen. Zunächst scheint es so, als wäre dies nicht der Fall, doch dann verplappert sich ihr Vater. Als waschechter Klugscheißer hat er das Männchen natürlich gesehen und auch ihre Mutter sieht den Bewohner des Dachbodens.

Bewertung

Das Kinderbuch nimmt den Leser von der ersten Seite an mit in einen vielen Lesern bekannt vorkommenden Familienalltag. Die Kinder haben, was das Essen angeht, eine ganz andere Wahrnehmung als die Eltern. Als sie anfangen, Sätze ihrer Eltern wortwörtlich zu nehmen und zu korrigieren, wie zum Beispiel, sie sollen doch ihren Teller aufessen, gelingt dem Autor eine wunderbare Sprach- und Situationskomik. Hinzu kommt, dass sich der Autor bisweilen auch „besserwisserisch“ persönlich an den Leser wendet, so dass dieser noch mehr in die Geschichte inkludiert wird. Neben der humorvollen Erzählung, welche mit viel Sprachwitz und ungewöhnlichem Sachwissen gespickt ist, sind besonders die ausdrucksstarken, farbigen Illustrationen zu erwähnen. Auf der ersten und auf der letzten Seite des Einbandes brilliert das Klugscheißerchen mit einigen verblüffenden Tatsachen, die vielleicht nicht jeder so „auf dem Schirm hat“. Das Buch unterhält sicherlich nicht nur Kinder, auch Erwachsenen wird hier ein Spiegel vorgehalten und sie finden sich vielleicht in der einen oder anderen Diskussion wieder.

Sehr empfehlenswert! 

Mutmurmeln

Von Sarah Welk

 

 

 

 

  • Mit Illustrationen von Caroline Opheys
  • Verlag: arsEdition
  • ISBN: 978-3-8458 5470-0
  • Preis: 16,00 Euro
  • Seiten: 32
  • Altersempfehlung: ab 5 Jahren

Lolle und Linus machen sich „Mutmurmeln“, um das „murmelige“ Gefühl vor dem ersten Schultag zu bekämpfen. Tatsächlich funktioniert das hervorragend!

Die Idee, sich durch „praktikable“ Mutproben „Mutmurmeln“ zu machen und damit etwas Greifbares in der Hand zu haben, das Mut gibt, ist mit Hilfe der beiden Kinder als Hauptpersonen sehr anschaulich und gut nachvollziehbar dargestellt. Sehr empfehlenswert für Vorschulkinder und Schulanfänger!

Inhalt

Die beiden Freunde Lolle und Linus unterhalten sich über den bevorstehenden Tag der Einschulung. Beiden ist es ziemlich mulmig zumute. Sie haben ein „murmeliges“ Gefühl: Finden sie den Weg ins Klassenzimmer? Wer hilft, wenn man mal aufs Klo muss?

Lolle schlägt vor, Mutmurmeln zu machen, und zwar, indem sie Mutproben absolvieren. Dadurch werden die Murmeln zu Mutmurmeln, weil sie mit Mut aufgeladen werden. Bei Angst drückt man die Murmel und „der Mut rutscht in dich hinein“. Lolle und Linus bestehen vier Mutproben und fühlen sich für den besonderen Tag bereit.

Am Einschulungstag findet Linus seine Mutmurmel nicht mehr. Er leert deshalb alle Murmeln in den Schulranzen. Als er in der Aula der Schule seinen Ranzen drückt, kullern die Murmeln auf den Boden. Die Lehrerin greift die Idee mit den Mutmurmeln auf. Sie bringt ein Glas mit Murmeln ins Klassenzimmer und erklärt, dass sich die Murmeln alle mit Mut angesteckt haben. Linus darf sich als Erster eine raussuchen. Er ist stolz und froh. Die Angst vor der Schule, das mulmige Gefühl, ist mit Hilfe der Mutmurmeln besiegt.

Bewertung

Die Intention des Buches ist es, Kindern das mulmige Gefühl vor dem ersten Schultag und dem damit verbundenen Neuen und Unbekannten zu nehmen. Das Mädchen Lolle und der Junge Linus sprechen ihre Ängste und Gefühle für Kinder sehr gut nachvollziehbar aus. Die Idee, sich durch „praktikable“ Mutproben „Mutmurmeln“ zu machen und damit etwas Greifbares in der Hand zu haben, das Mut gibt, ist mit Hilfe der beiden Kinder als Hauptpersonen sehr anschaulich und gut nachvollziehbar dargestellt. Das Bilderbuch ist liebevoll mit ansprechenden und ausdrucksstarken großseitigen Bildern illustriert.

Sehr empfehlenswert für Vorschulkinder und Schulanfänger!



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