Zur Eröffnung ein Vortrag der Bundesfamilienministerin Lisa Paus
Zur Eröffnung ein Vortrag der Bundesfamilienministerin Lisa Paus
Erfahrungsbericht von Sandra Schäfer, 1. Vorsitzende des NLLV und Leiterin des Referat Gleichberechtigt! im BLLV Startseite

So war der zweite Gleichstellungstag der Bundesstiftung Gleichstellung

Von Workshops über Diskussionsforen bis hin zu Blitztalks – das Programm der Bundesstiftung Gleichstellung bot interessante Perspektiven, um sich mit zentralen Fragen der Gleichstellung auseinanderzusetzen und neue Impulse für unsere Arbeit mitzunehmen.

Der 2. Gleichstellungstag der Bundesstiftung Gleichstellung im Berlin Congress Center (bcc) war eine bedeutende und inspirierende Veranstaltung, die eindrucksvoll zeigte, wie wichtig die Themen Geschlechtergerechtigkeit und gesellschaftliche Transformation sind. Organisiert von Lisi Maier und Dr. Arn Sauer sowie ihrem engagierten Team, bot der Tag mit rund 40 Veranstaltungen eine Vielfalt an Formaten – von Workshops über Diskussionsforen bis hin zu Blitztalks. Diese umfassende Programmgestaltung ermöglichte es den Teilnehmer:innen, sich aus verschiedenen Perspektiven mit zentralen Fragen der Gleichstellung auseinanderzusetzen und neue Impulse für ihre Arbeit mitzunehmen.

Ein starkes Eröffnungsplenum mit wichtigen Impulsen

Den Auftakt bildeten inspirierende Eröffnungsreden von Jutta Allmendinger und Bundesfamilienministerin Lisa Paus. Allmendinger stellte klar: „Es gibt keine Nachhaltigkeit ohne Gerechtigkeit.“ Sie wies darauf hin, dass strukturelle Probleme die Hauptursache für Ungleichheiten sind und dass der Weg zu einer gerechteren Gesellschaft nur durch nachhaltige, tiefgreifende Veränderungen erreicht werden kann. Ministerin Paus erinnerte daran, dass die Agenda der Staatengemeinschaft vorsieht, die Gleichstellungsziele bis 2030 umzusetzen, und betonte, dass Männer in diese Prozesse integriert werden müssen. „Das gemeinsame Engagement aller Geschlechter ist essenziell, um die Gleichstellungsziele zu erreichen“, betonte Paus.

Der dbb Frauen-Stand – ein zentraler Treffpunkt für Austausch und Vernetzung

Milanie Kreutz präsentierte die dbb Frauen erfolgreich! Der Stand war eine zentrale Anlaufstelle für viele Frauen, Bündnispartnerinnen, Abgeordnete und Ministerinnen, die sich über die Gleichstellungsziele im öffentlichen Dienst informieren und vernetzen wollten. Der Höhepunkt war sicherlich der Besuch der Ministerin am Stand der dbb Frauen, der die Bedeutung der Gleichstellungsthemen für den dbb nochmals unterstrich und für weitere wertvolle Gespräche sorgte. Am Nachmittag besuchte auch Simone Fleischmann, stellvertretende Bundesvorsitzende des dbb, die Veranstaltung, was den Austausch weiter bereicherte. Das große Interesse und die lebhaften Gespräche zeigten, dass die Themen Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit breit unterstützt werden.


Vielfältige Highlights aus 40 Veranstaltungen

Über den gesamten Tag hinweg verteilten sich zahlreiche Programmpunkte, die in verschiedenen Settings – von intensiven Workshops bis zu interaktiven Blitztalks – angeboten wurden. Einige der zentralen Highlights seien hier näher beschrieben:

1.  Wandel durch feministische Führungs- und Organisationskultur
Dieser Workshop fokussierte sich auf die Integration feministischer Werte in die Führungskultur. Lena Mahlberg betonte die Wichtigkeit von strukturellen Anpassungen, um langfristig geschlechtergerechte und inklusive Organisationen zu schaffen. Die Teilnehmer*innen entwickelten gemeinsam Ansätze, wie Führungskulturen nachhaltig verändert werden können.

2.  Wege zu einer geschlechtergerechten sozial-ökologischen Transformation in Deutschland
In diesem Workshop wurde diskutiert, wie eng Gleichstellungs- und Nachhaltigkeitsziele miteinander verbunden sind. Die Teilnehmer*innen waren sich einig, dass eine sozial-ökologische Transformation nur dann erfolgreich sein kann, wenn sie auch geschlechtergerecht gestaltet ist. Die Aussage „Es gibt keine Nachhaltigkeit ohne Gerechtigkeit“ zog sich als Leitgedanke durch die Diskussion. Boris von Heesen hob die Notwendigkeit raschen Handelns hervor, insbesondere im Hinblick auf die ungleiche Repräsentation der Geschlechter im Mobilitätsausschuss des Bundestags (81 % Männer).

3.  Wertschätzung und Geschlechtergerechtigkeit in der häuslichen Pflege
Dieser Workshop, geleitet vom Zukunftsforum Familie e.V. (ZFF), beleuchtete die besonderen Herausforderungen der häuslichen Pflegearbeit, die oft von Frauen geleistet wird. Die Diskussion hob die Notwendigkeit hervor, diese Arbeit gesellschaftlich anzuerkennen und eine gerechtere Verteilung der Pflegeverantwortung zu fördern.

4.  Blitztalk mit dem Center for the History of Women Philosophers and Scientists
Der kurze, aber prägnante Blitztalk widmete sich der oft unsichtbaren Rolle von Frauen in der Wissenschaftsgeschichte. Der Beitrag erinnerte daran, wie wichtig es ist, die Leistungen von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen sichtbar zu machen und anzuerkennen.

Fazit und Dank an das Organisationsteam

Ein großes Kompliment an Lisi Maier und Dr. Arn Sauer sowie das gesamte Team der Bundesstiftung Gleichstellung für diesen herausragend organisierten Tag. Die Vielfalt der Themen und Formate schuf eine inspirierende Atmosphäre und bot Raum für tiefgehende Einblicke und wertvollen Austausch. Die Veranstaltung hat ein starkes Fundament für zukünftige Schritte geschaffen und das gemeinsame Ziel klar formuliert: eine gerechte und nachhaltige Gesellschaft, in der Geschlechtergerechtigkeit fest verankert ist.

Sandra Schäfer, Referatsleitung des BLLV-Referats Gleichberechtigt! Nimmt eine Menge mit für die Weiterarbeit im Referat, für unsere bayerischen Lehrkräfte und das Thema Gleichberechtigung. Sie freut sich auf die fortgesetzte Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung Gleichstellung, um die gemeinsamen Ziele aktiv voranzutreiben. Der 2. Gleichstellungstag hat eindrucksvoll gezeigt, dass der Weg zu einer geschlechtergerechten Zukunft nur durch gemeinsames Engagement erreicht werden kann – ein Ziel, das alle Akteur:innen im bcc Berlin an diesem Tag eint.



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