Der Lehrkräftemangel ist mittlerweile überall zu spüren und ein großes Streitthema. Die politisch Verantwortlichen spielen das Ausmaß herunter, die Prognosen der Experten sind auf Jahrzehnte für alle Schularten düster und niemand will daran schuld sein.
Dabei ließen sich aus der heutigen Misere zumindest Lehren für die Zukunft ziehen, erläutert BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann im Gespräch über den Lehrkräftemangel mit dem Frankenfernsehen:
"Wir hatten davor gewarnt, dass wir zu wenige sein werden. Wir wussten, dass sich die Schülerzahlen anders entwickeln. Wir wussten, dass viele in Pension gehen. Und wir wussten vor allem eins: Dass die Herausforderungen an Schule größer werden. Trotzdem wurden immer nur 100% eingestellt. Uns hat man belächelt, als wir sagten, 120% wären nicht schlecht. Wenn wir jetzt diesen Puffer hätten, wären wir mit einigen mehr am Start."
Bildungsqualität braucht Weitblick
Inzwischen bringt gerade die Kombination aus Personalmangel und steigenden Herausforderungen die Lehrkräfte an den Schulen über die Belastungsgrenze. Die Schülerschaft wird zunehmend heterogener, in der Digitalisierung steht Schule drängenden neuen Fragen gegenüber, mehr Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedarfen bräuchten individuelle Begleitung und Förderung, Kinder und Jugendliche mit teils traumatischen Erfahrungen müssen integriert werden und in Sachen Demokratiepädagogik und Werteerziehung ist der Bedarf größer als je zuvor.
Schülerinnen und Schüler verdienen dabei, dass ihr Grundrecht auf Bildung auch professionell umgesetzt wird. Das erfordert aber eine Planung mit Weitsicht und den dafür notwendigen Spielräumen. Im Sinne der Kinder und Jugendlichen ist zu hoffen, dass diese Lektion jetzt gelernt wurde.
» Zum Beitrag im Frankenfernsehen: "Schwerpunkt Bildung"
Bitte Lehren ziehen
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So geht Lehrkräftemangel verhindern
Bei der Frage nach den Ursachen für den Lehrkräftemangel führt das Kultusministerium komplexe Gründe an. Im Gespräch mit dem Frankenfernsehen stellt Simone Fleischmann klar, dass der BLLV schon früh darauf hingewiesen hat, wie er zu verhindern ist.