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Künstliche Intelligenz BLLV
Künstliche Intelligenz

Raus aus der Überlastung - dank KI

Pavle Madzirov, Schulleiter aus Düsseldorf, ist Experte und gefragter Referent für die Einbindung von Künstlicher Intelligenz im Bildungsbereich. Auch für die BLLV-Akademie hält er im Schuljahr 24/25 mehrere Fortbildungen zum Thema Künstliche Intelligenz. Im Gespräch mit der BLLV Akademie erzählt er, wie er es geschafft hat, aus der Überbelastung rauszukommen und dabei die Qualität seiner sogar noch Arbeit zu verbessern – dank KI.

BLLV Akademie: Sie sind ein deutschlandweit gefragter Experte für den Einsatz von KI in der Schule. Haben Sie sich schon immer für IT und digitalen Fortschritt interessiert?

Pavle Madzirov: Überhaupt nicht, ich habe schon Probleme, eine Exceltabelle zu erstellen. Deswegen bin ich überzeugt: Mit KI arbeiten kann jeder. Es lässt sich sehr intuitiv bedienen.
 

KI für die Schule nutzen: Pavle Madzirov

Pavle Madzirov ist ein mehrfach für seine Projekte ausgezeichneter Schulleiter. Sein Steckenpferd ist die digitale Bildung.
Sein derzeitiges Hauptthema ist die Einbindung der "Künstlichen Intelligenz" in den Bildungsbereich. Durch seine Tätigkeit als Vorsitzender verschiedener Ausschüsse auf kommunaler Ebene, wie z. B. Schulauschuss, Integrationsausschuss und Personal/ Organisation, besitzt er einen umfassenden Blick auf die Thematik aus verschiedenen Perspektiven.


BLLV Akademie: Wie kam es dann dazu, dass Sie sich mit dem Thema beschäftigt haben?

Pavle Madzirov: Ich bin ursprünglich aus purer Not dazu gekommen, mich mit Künstlicher Intelligenz zu beschäftigen. Ich war total überlastet und habe nach einem Weg gesucht, wie ich meinen Aufgaben Herr werde. Besonders Verwaltungs- und Dokumentationsaufgaben haben extrem zugenommen in der Schule – und das kommt ja alles on top zur eigentlichen Aufgabe, dem Unterricht. 

Ich habe dann Stück für Stück jeden Aufgabenbereich von mir mit den entsprechenden Tools optimiert. Angefangen habe ich mit Kommunikation, also bei der Beantwortung von Emails, der Planung von Gesprächen. Ich habe mir Stunden planen und Konzepte schreiben lassen und war begeistert von den sensationellen Ergebnissen.

"Ich bin ursprünglich aus purer Not dazu gekommen, mich mit Künstlicher Intelligenz zu beschäftigen. Ich war total überlastet und habe nach einem Weg gesucht, wie ich meinen Aufgaben Herr werde."


BLLV Akademie: Was sind für Sie die wichtigsten Argumente, KI im Arbeitsalltag zu integrieren?

Pavle Madzirov: Extreme Zeitersparnis und dadurch deutliche Entlastung für das Personal. Dadurch können sich Lehrkräfte wieder besser ihren Kernaufgaben, den Schüler*innen, widmen. Ich kann als Schulleiter jetzt wieder selbst 13 Unterrichtsstunden geben. Das können wahrscheinlich nur sehr wenige Schulleiter von sich behaupten, soviel vor der Klasse zu stehen. Und das mache ich ja auch sehr gerne. Außerdem erhalte ich tatsächlich auch bessere Ergebnisse durch den Einsatz von KI. Ganz wichtig aber: Die pädagogische Kreativität liegt weiter bei der Lehrkraft. Ich habe beispielsweise bei meinem KI-Tool einmal Mathematikstunden entwerfen lassen, in die Gamification-Elemente eingebaut waren. Das hat die Schülerinnen und Schüler total motiviert!

Das haben dann Kolleginnen und Kollegen mitbekommen und gefragt, ob ich nicht Fortbildungen halten will. Das habe ich gemacht, allerdings nur auf freiwilliger Basis. Das ist mir sehr wichtig: Man darf niemanden dazu verdonnern. Und siehe da: Die Hälfte des Kollegiums war an dem Nachmittagstermin anwesend. Das Thema verbreitete sich von selbst: Die andere Hälfte des Kollegiums folgte beim nächsten Termin.

Bestes Argument für KI: Extreme Zeitersparnis und dadurch deutliche Entlastung für das Personal. Dadurch können sich Lehrkräfte wieder besser ihren Kernaufgaben, den Schüler*innen, widmen.


BLLV Akademie: Wo liegen die Gefahren von KI, wo muss man aufpassen?

Pavle Madzirov: Man muss ein datenschutzkonformes Tool verwenden und darf keine persönlichen, sensible Daten eingeben. Auch aus ethischen Gründen verwende ich es zum Beispiel nicht bei Beurteilungen von Schülerinnen und Schülern. Ganz wichtig ist, dass man das gesamte Kollegium mitnimmt und sich auf die Nutzungsbedingungen verständigt.
Hier sehe ich auch die Schulämter, Behörden und Bezirksregierungen gefragt: Die müssen Vorgaben machen. Denn bei Schulen, die die genannten Schritte nicht gehen, benutzen trotzdem viele ChatGPT und Co und zwar ohne einheitliche Regeln. Und das führt zu gefährlichem Wildwuchs.




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