Die vergangenen Wochen waren nicht einfach für Schulleiter und Schulleiterinnen. Auch für Tomi Neckov nicht. Der 2. BLLV-Vizepräsident leitet die Frieden-Mittelschule in Schweinfurt und musste seine Schule in den vergangenen Wochen entsprechend der aktuellen Hygiene-Verordnungen einrichten. Konkret kommen an seine Schule am 27. April 120 Schüler aus sechs Abschlussklassen zurück. Händewaschen werden seine Schülerinnen und Schüler zwar mit Seife, aber nur mit kaltem Wasser - und ohne Desinfektionsmittel. Sie werden von doppelt so viel Lehrkräften unterrichtet wie normalerweise. Nur so werden Unterricht in Kleingruppen, in getrennten Klassenzimmern und mit ausreichend Abstand möglich.
Vielleicht Schichtbetrieb eine Lösung
Mit dieser geringen Schüleranzahl der Abschlussklassen ist das auch noch gut möglich. „Aber sollten mehr Schüler zurückkehren, können wir das nicht mehr stemmen“, so Neckov in der Mainpost. Es fehlte schon in den Zeiten vor Corona an Lehrkräften für die Grund- und Mittelschulen. Und jetzt fallen auch noch die älteren Lehrkräfte und die mit einer Vorerkrankung weg, weil sie zur Risikogruppe zählen. Das alles verschärft die dünne Personaldecke massiv.
Trotz allem befürwortet Neckov die Öffnung der Schulen, damit die Schülerinnen und Schüler vor den Abschlussprüfungen gut vorbereitet werden können. Sollten noch mehr Schulkinder zurückkommen, kann er sich vielleicht einen Schichtbetrieb vorstellen. „Ein normales Schuljahr wird das nicht mehr“, ist sich Neckov sicher. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann versteht den Wunsch von Lehrerinnen und Lehrern nach Normalität und ermutigt angesichts der kommenden, herausfordernden Monate: „Wir packen das.“
Weitere Informationen
>> Lehrermangel in der Corona-Krise: Das Positionspapier des BLLV