Ein spannendes Modellprojekt namens „RUFa“ (Religionsunterricht für alle) setzt derzeit Hamburg um: Hier kommen Kinder aller Konfessionen sowie konfessionslose in einer Klasse zusammen und werden wechselnd von unterschiedlichen Lehrkräften unterrichtet.
Ähnliche Wege beschreiten Niedersachen und NRW. Katholiken und Protestanten entwickeln in Niedersachsen einen gemeinsamen christlichen Religionsunterricht. In NRW schreiben Katholiken und Protestanten in einem Thesenpapier von einem "konfessionell-kooperativen" Religionsunterricht.
Warum eine religionssensible Schulkultur wichtig ist
Dass neue Wege gegangen werden, um Religions- und Ethikunterricht aktuell zu halten und auch dem Wandel der Gesellschaft anzupassen, ist lobenswert. Spiegelt dieser Unterricht doch das Bedürfnis wider, sich in der Welt zurecht zu finden, über Werte und Haltungen zu reden, sich über Glauben auszutauschen und darin Halt zu finden. Für konfessionslose Schülerinnen und Schüler bietet sich Ethikunterricht besonders gut an, um ein gemeinsames Wertesystem, auf das sich Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrer Glaubenszugehörigkeit verständigen können, zu entwickeln.
„Wir leben in einer bunten und vielfältigen Gesellschaft, in der es nicht nur Menschen verschiedener Hautfarben, Herkunftsländer und Sprachen gibt, sondern auch unterschiedliche Religionen. Das spiegelt sich genauso in unseren Schulen wider“, so Fleischmann. Damit sich jedes Kind in seiner Religion beziehungsweise Weltanschauung akzeptiert fühlt, ist eine religionssensible Schulkultur und eine Dialogbereitschaft von allen Beteiligten von großer Bedeutung.
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