Wie t-online berichtet, sind an den steigenden Bomben- und Amokdrohungen in Bayern auch soziale Medien schuld. Besonders TikTok sei dabei besonders gefährlich und führe teilweise zu einer starken Polarisierung der Diskussion und damit oft auch zu überzogenen, emotional gesteuerten Handlungen Einzelner. Im Gespräch mit t-online erläutert BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann, wie die Schule als Schutzraum erhalten bleiben kann und gleichzeitig dazu beiträgt, den Schülerinnen und Schülern die Kompetenzen zu vermitteln, die sie als mündige, selbstbestimmte Menschen brauchen.
Medienkompetenz ist der Schlüssel
"Wir merken, dass die politischen Krisen auch in die Klassenzimmer kommen. Das angstbesetzte Klima spürt man derzeit überall, aber Bombendrohungen sind natürlich schon eine besondere Nummer", so die BLLV-Präsidentin. Teil des Problems sind oft soziale Netzwerke. Sie heizen politische Debatten an: In Sekundenschnelle verbreiten sich Zitate, Videos und Bilder, die oft genug falsche oder verfälschte Informationen bieten. Was genau jungen Menschen dabei an Content präsentiert wird, entscheidet hauptsächlich der Algorithmus. Was droht, ist die verfälschte und eingeschränkte Wahrnehmung der Realität in einer individuellen Filterblase.
Lehrkräfte entscheiden als pädagogische Profis
"Viele Kinder und Jugendliche verstehen nicht, mit welchen Mechanismen man manipuliert werden kann", betont Simone Fleischmann. Allerdings ist es keine Lösung, bestimmte Plattformen oder Aps zu verbieten. "Auch wenn die Welt gefährlicher wird, können wir nicht die Augen vor ihr verschließen." Stattdessen müsse man auf Medienkompetenz setzen. "Wir müssen die Kinder zu kritischen Mediennutzern und zu Demokraten erziehen", so die BLLV-Präsidentin.
Das funktioniere allerdings nicht parallel zum alltäglichen Unterricht. Die Schulleiterin betont, dass sich Schulen Zeit nehmen müssten, ihre Schüler für die Funktionsweise von Medien zu sensibilisieren. "Zur Not muss der Pythagoras dann eben warten", sagt Simone Fleischmann.