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Die Bertelsmann Studie zum Lehrkräftemangel an Grundschulen Startseite Topmeldung
A13 Bildungsqualität Arbeitszeitkonto

Ja, sie haben recht! Grundschullehrkräfte in die Grundschule.

In der heute veröffentlichten Bertelsmann-Studie verkündet der Bildungsforscher Klaus Klemm gemeinsam mit dem Bertelsmann Bildungsexperten Dirk Zorn, dass der Lehrkräftemangel an Grundschulen bald überwunden ist. Ein Kommentar von Hans Rottbauer.

Klaus Klemm und Dirk Zorn haben recht. Die in der Studie erhobenen Zahlen müssen für die Grundschulentwicklung genutzt werden. Ein Zuviel an Grundschullehrkräften kann und darf es nicht geben. Wir brauchen alle – und zwar nicht als Lückenfüller an anderen Schularten, sondern an der Schulart, für die sie ausgebildet worden sind. Für die Grundschule.

Grundschullehrkräfte an die Grundschulen

Warum? Hierfür gibt es mehrere Gründe. Zum Einen die Aufgaben an den Grundschulen. Startchancen-Programm, veränderte Schülerschaft, PISA-Ergebnisse oder der nun vom Ministerpräsidenten angekündigte Ausbau der Stundentafel an der Grundschule. Dies alles spricht dafür, so viele Ressourcen wie möglich in die Grundschule zu stecken. Die Grundschule legt den Grundstein für alle weiterführenden Schulen. Was hier versäumt wird, kann oftmals nie wieder aufgeholt werden. Wir brauchen die Grundschullehrkräfte für unsere Schülerinnen und Schüler an den Grundschulen.

Zum Anderen brauchen wir die Lehrerinnen und Lehrer um die Grundschullehrkräfte zu entlasten, die seit 2020 unter den Auswirkungen des so genannten Piazolo-Paketes leiden. Schon damals war absehbar, dass der Lehrkräftemangel an den Grundschulen schon zur Mitte der Dekade vorbei sein wird. Darauf haben wir immer wieder hingewiesen. Trotzdem hat man die Notmaßnahmen für Grund-, Mittel- und Förderschulen eingeführt. Kürzungen bei den Teilzeitmöglichkeiten, Hinausschieben des Antragsruhestandes oder die Streichung von Freistellungsmodellen und zusätzlich exklusiv für die Grundschule ein Arbeitszeitkonto. Dienstunfähigkeiten und begrenzte Dienstfähigkeiten waren die Folge dieser Maßnahmen.

Fehlentscheidungen der Vergangenheit jetzt anerkennen

Maßnahmen, die an anderen Schularten, die ebenfalls unter dem Lehrermangel leiden, nicht ergriffen wurden und werden.
Jetzt haben wir die Möglichkeit, dieses ungerechte Piazolo-Paket zumindest in einem ersten Schritt an der Grundschule zurückzufahren. Denn es kann nicht sein, dass Lehrkräfte einer Schulart, die nicht mehr vom Lehrermangel betroffen ist, darunter leiden müssen, um den Mangel an anderen Schularten auszugleichen, denen man diese Maßnahmen nicht zumutet.

Deshalb muss es heißen. Ja zur Grundschule. Ja zur Entwicklung der Grundschule und ja zu einer Entlastung der Lehrkräfte an den Grundschulen. Dies ist nun möglich und diese Chance muss genutzt werden.
 

ADB – Info Faktencheck Lehrerbedarf an der Grundschule

Bedingt durch einen deutlichen Geburtenrückgang seit 2022 in Relation gesetzt zu der voraussichtlichen Zahl der Absolventen mit Hochschulreife, die sich für den Beruf der Grundschullehrkraft entscheiden, kommen die beiden Forscher zu dem Schluss, dass es in Deutschland zwischen den Jahren 2023 und 2035 ein Überangebot von knapp 46.000 Grundschullehrkräften geben wird. Dabei wird selbstverständlich auch die Altersstruktur der Lehrkräfte an den deutschen Grundschulen und deren Pensionierungsverhalten in die Berechnung miteinbezogen. Das Ergebnis zeigt...

>>HIER finden Sie den ganzen Faktencheck als PDF zum Download!

Zur Bertelsmann-Studie: Der Lehrkräftemangel an Grundschulen ist bald überwunden

Neue Berechnungen zeigen, dass schon ab Mitte dieses Jahrzehnts mehr ausgebildete Lehrer:innen im Grundschulbereich zur Verfügung stehen, als es Stellen zu besetzen gibt. Ursache dafür ist die Trendwende bei der Geburtenentwicklung. Die Politik sollte diese Chance nutzen, um mit den zusätzlich ...
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