Die Situation der Kinder und Jugendlichen, die in dieser Krisensituation durch alle Netze fallen, war Hauptthema im Gespräch mit der Sozialministerin. Wer kümmert sich um diese Kinder? Wie kann aufsuchende Jugendarbeit jetzt doch stattfinden? Wie können Hilfsangebote aufrechterhalten werden? Wenn wir Lehrerinnen und Lehrer spüren, dass die Kinder leiden, wir sie nicht erreichen, wer kann dann helfen? Wo können sich Eltern Hilfe holen, wenn sie merken, dass sie nicht mehr zurechtkommen?
Je mehr aus dem Sprint ein Marathon wird, desto mehr sind Kinder auf sich allein gestellt
Die Sozialministerin zeigte sich sehr offen für alle Fragen und tags darauf leitete sie bereits alles in die Wege, um Hilfsangebote ins Leben zu rufen. Je mehr aus dem Sprint ein Marathon wird, desto mehr sind diese Kinder und Jugendlichen auf sich allein gestellt. Ihnen fehlen die sozialen Kontakte in der Schule, dass Lehrkräfte für sie da sind, dass Schule sie begleitet – durch Angebote des Schulsozialarbeiters, des Klassenleiters, des Fachlehrers bis hin zum Förderlehrer oder der Erzieherin in der Mittagsbetreuung oder der externen Expertin im Ganztag. Das kann auf lange Sicht nicht gut gehen. Schule ist eben mehr als Bildungsinstitution und Lernhaus – sie ist Lebenshaus.