„Wenn die frühkindliche Bildung etwas Wert sein soll, dann muss man auch die Lehrkräfte entsprechend entlohnen“ – mit dieser Forderung konfrontierte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann den bayerischen Finanzminister Albert Füracker. Bei einem Gespräch gemeinsam mit den beiden BLLV-Vizepräsidenten Gerd Nitschke und Tomi Neckov war der Stellenwert der Grund- und Mittelschullehrer für die Gesellschaft und die Forderung nach A13 als Eingangsamt für alle Lehrkräfte das zentrale Thema. Immer mehr Bundesländer seien bereits dazu übergegangen, für Grundschullehrkräfte und Lehrkräfte der Sekundarstufe 1 die Eingangsbesoldung A13/E13 einzuführen, betonte Fleischmann.
Staatsminister Füracker hob zunächst hervor, dass „alle Lehrkräfte mit der Sorge für unsere Kinder eine besondere Verantwortung für unsere ganze Gesellschaft tragen“. Der CSU-Politiker unterstrich, wie wichtig ihm daher der Beamtenstatus der Lehrkräfte sei, und dass er sich weiterhin sehr dafür einsetzen werde, dass dieser erhalten bleibe. In Bezug auf die Forderung nach gleicher Einstiegsbesoldung verwies Füracker allerdings auf den bestehenden Koalitionsvertrag und das Besoldungsgesetz in Bayern, das die Besoldung regelt. Zudem gebe es bereits seit 2009 Beförderungsämter an der Grund- und Mittelschule, so dass jede Lehrkraft die Möglichkeit habe, nach A13 befördert zu werden. Die bayerische Besoldung liege bundesweit mit an der Spitze.
Gerd Nitschke bedankte sich für die 1.000 neu geschaffenen Lehrerstellen und verwies darauf, dass die Stellen jedoch nicht besetzt werden konnten. Ebenso bedankte er sich für die neu geschaffenen Beförderungsämter in der Grund- und Mittelschule und bat gleichzeitig darum, über ein zweites Beförderungsamt für Fach- und Förderlehrkräfte nachzudenken. Füracker stellte im Rahmen der Diskussion über die aktuell laufende Einkommensrunde die Herausforderungen für den bayerischen Haushalt heraus. Die Haushaltslage sei derzeit sehr angespannt.
Tomi Neckov erklärte, dass er sich vor allem um den Lehrernachwuchs an der Mittelschule sorge. Gerade die Mittelschüler bräuchten die besten Lehrerinnen und Lehrer, daher müsse man in diesem Bereich für bessere Arbeitsbedingungen sorgen. In diesem Zusammenhang sprach Fleischmann die Arbeitsbedingungen der Schulleitungen an. Sie bräuchten dringend Entlastung und mehr Leitungszeit.
Artikel aus der bayerischen schule #6/2021