Kultusminister Ludwig Spaenle hat dem wichtigsten Punkt der Resolution des BLLV für den Islamischen Unterricht als Regelangebot grünes Licht erteilt. "Ich halte das Modell, wir wir es jetzt in Bayern an weit über 300 Schulen anbieten, für einen gangbaren Weg", erklärte Kultusminister Ludwig Spaenle gegenüber der Nachrichtenagentur dpa in München. "Wenn es nach mir geht, könnten wir das auch flächendeckend anbieten."
Konkret fordert der BLLV in seiner Resolution, den Islamischen Unterricht an allen Schularten bedarfsgerecht auszubauen. Bisher wurde er vor allem an Grund- und Mittelschulen angeboten. Derzeit erhalten rund 15.000 Schüler/innen Islamischen Unterricht in Bayern. Dies entspricht nach Schätzungen des Kultusministeriums einer Quote von 15 %. Tatsächlich liegt die Zahl der Interessierten bei mindestens 90.000 Schüler/innen.
BLLV fordert Masterplan
Zur Durchsetzung dieses Ziels fordert der BLLV einen Masterplan, der trotz des Ausbaus die Qualität des Unterrichts gewährleistet. Dazu gehören unter anderem eine gründlichere fachwissenschaftlich-theologische Ausbildung der Lehrkräfte, die Einrichtung einer fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Fachbetreuung an den Schulen sowie mehr Lehrerstellen.
Wie das Regelangebot konkret aussehen werde, entscheide der neue Landtag nach den Wahlen im Herbst, betonte Spaenle gegenüber der dpa.
Weitere Lehrpläne in Arbeit
Einen Ausblick auf einzelne Eckpunkte hat aber der zuständige Ministerialrat Ulrich Seiser anlässlich des BLLV-Studientags im November bereits gegeben: "Für ein landesweites Angebot sind vor allem die Personalressourcen entscheidend." Hier werde man prüfen, ob aktuell noch befristete Stellen entfristet werden können.
Außerdem arbeite das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB), das Seiser untersteht, bereits an differenzierten Lehrplänen für berufliche Schulen, Realschulen und Gymnasien.
Mehr dazu:
Interview mit Ministerialrat Ulrich Seiser
BLLV-Studientag "Quo Vadis Islamischer Unterricht?"
Aus den Medien:
Augsburger Allgemeine vom 2. Januar 2017