Zur jüngst von der Staatsregierung präsentierten Test-Strategie gehört, dass sich jetzt Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte auch bei an Schulen errichteten Testzentren auf das Corona-Virus testen lassen können. Söder zeigte dies exemplarisch bei einem Pressetermin an einer Schule in Nürnberg, wo medizinisch geschultes Personal vom Roten Kreuz die Testungen durchführten. Dass medizinische Fachkräfte auch flächendeckend die Tests durchführen, findet die Staatsregierung zwar wünschenswert, hat sie aber noch nicht zugesichert.
Medizinisches Fachpersonal von Hilforganisationen sind jetzt gefragt
„Unter der Bedingung, dass die Tests von medizinisch geschultem Fachpersonal durchgeführt werden, von Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz etwa, wollen wir gern an unseren Schulen auf Corona testen. Dann wollen wir alles dafür tun, dass sich möglichst viele testen lassen,“ so BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann im Interview mit BR 24. Sie stellt mit Nachdruck klar: Lehrkräfte können keinesfalls solche Testungen durchführen.
Testungen sind außerdem nur ein Standbein des Gesundheitsschutzes für Schulen, hält Fleischmann fest. Genauso wichtig ist es, den Lehrerinnen und Lehrern Impfangebote zu machen. „Es darf nicht sein, dass Grundschulen bei einem Inzidenzwert unter 50 komplett in Präsenz öffnen und eine ungeimpfte Lehrkraft in einem Klassenraum mit 26 Kindern sitzt.“
Erst Gesundheit, dann Öffnung!
Alle Pläne, Schulen weiter zu öffnen, können nur angedacht werden, wenn der Gesundheitsschutz auf sicheren Beinen steht, bekräftigt Fleischmann: freiwillige Tests, Impfangebote, Hygienekonzepte an den Schulen. Fleischmann weiß: Lehrerinnen und Lehrer haben bereits jetzt Angst um ihre Gesundheit und die ihrer Angehörigen, die vielleicht der Risikogruppe gehören. Sie besuchen schon jetzt mit mulmigen Gefühl die Schule.
Fleischmann erinnert an das Motto vom Ministerpräsident: "Sicherheit geht vor". Wenn testen und impfen nicht fruchten und die Zahlen weiter in die Höhe schnellen, ist es deshalb für Fleischmann klar, dass die für die Woche geplanten Öffnungsschritte besonders kritisch unter die Lupe genommen werden müssen.
>> Simone Fleischmanns Interview im Video ab Minute 36