KI ist in aller Munde und auch bei Schulleitungen angekommen. Digitale Welten sollen die Planung in der realen Welt erleichtern. Und genau um diesen digitalen Abdruck - um das Pendant zur realen Person - geht es bei der Fachkonferenz "Digitaler Zwilling - Mensch über die Lebensphasen". Einig ist man sich, dass vor allem in technisch-wissenschaftlichen Themen und im Bereich Innovation künstliche Intelligenz neue Wege eröffnen kann. Doch im Bildungssektor werden Ratgeber und Begleiter für Lösungen gesucht, um Lernprozesse zu optimieren und noch mehr auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.
KI soll den Perspektivenwechsel bringen
Johann Pestalozzi wird bei der Konferenz als Vorbild genannt: „Das Leben meistern mit Kopf, Herz und Hand“. Der humanistische Ansatz ist zeitlos, oder? Doch wie können Inhalte belebt werden? Antje Radetzkys schilderte in ihrem Vortrag Möglichkeiten, aber auch Hürden vor Ort. Fazit ist, dass je mehr technisch möglich ist, das Menschliche umso wichtiger wird. Die Basis der kindlichen Entwicklung und des Lernens sind und bleiben weiterhin zwischenmenschliche Beziehungen sowie ein ganzheitlicher Bildungsbegriff. Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein, auch wenn sie großes lern- und entwicklungsförderliches Potenzial hat.
Die Herausforderung sei vielmehr, wer sich um den Wissenstransfer kümmert. Wo liegt die Verantwortung? Laut Prof. Dr. Uta Hauck-Thum bedarf es dringend grundlegender schulischer Transformationsprozesse, um Lehr- und Lernprozesse in der Kultur der Digitalität erfolgreich zu gestalten. Sie verwies dabei auch auf ihre vielen Forschungsprojekte zu diesem Thema (www.digitalitaet.com). Chancen und Herausforderungen im Bildungssystem stehen immer auch mit einem dringenden Appell an die Gesellschaft in Verbindung.
Es geht beim Thema KI immer auch um neu- generiertes Wissens - ob nun als Fußabdrücke oder digitale Schatten, wie von Prof. Dr. Gregor Engels und Prof. Marcel Hebing, eindrucksvoll beschrieben, ist dabei eher zweitrangig. Die digitale Transformation schafft einen Wandel, der nicht mehr wegzuschieben ist.
Im nachfolgenden Experten-Panel betonten die beiden Bildungsexpertinnen Uta Hauck-Thum und Antje Radetzky die Bedeutung des Umdenkens an Schulen. Wir müssen die Kinder und Jugendlichen fit für ihre Zukunft machen und sie mehr mitreden und mitgestalten lassen. Wir müssen lernen, die Schulen mehr mit den Augen unserer Kinder zu sehen.