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„Einfach digitale Medien in die Schulen kippen, das löst keine Probleme“

BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann spricht mit der idowa über den Digitalpakt: „Digitale Endgeräte machen keinen Sinn, wenn sich vor Ort niemand um die Wartung kümmern kann.“

Seit 2019 unterstützt der Bund mit den Fördergeldern aus dem Digitalpakt die Digitalisierung an Schulen. Nun endet die Antragsfrist mit einer voraussichtlich nicht ausgeschöpften Fördersumme. Der BLLV kritisiert, dass die Anträge zu kompliziert sind. Oft sind Ausschreibungen auf EU-Ebene nötig, erklärt BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann gegenüber der idowa.

Hinzu kommt der Lehrermangel, der die nötige Wartung vor Ort an den Schulen erschwert. Lehrkräfte erhalten dafür nur wenige Anrechnungsstunden und müssen die Aufgabe oft nebenher machen. „Einfach digitale Medien in die Schulen kippen, das löst keine Probleme“, sagt Fleischmann. „Das ist Show-Politik und wirkt nach außen, aber steigert die Effizienz des Unterrichts nicht.“ Zur optimalen Verwaltung und Nutzung braucht es einen „digitalen Hausmeister“. „Jemand, der diese Aufgabe als Kernkompetenz auf Lager hat.“

Zudem sind die langfristigen Kosten für die IT-Administration mit dem aktuellen Topf von Bundes- und Ländergeldern nicht zu decken. Der BLLV fordert deswegen, dass die digitale Ausstattung in Zukunft zur Grundausstattung einer jeden Schule gehört. „Genauso wie der Stuhl, das Schulbuch und die Tafel“, erläutert Simone Fleischmann. „Es ist entscheidend, dass die Ausstattung zur jeweiligen Schule passt sowie zum Schülerklientel, der spezifischen Ausrichtung der Schulart und den Fächern. Das ermöglicht effizienten digitalen Unterricht, bei dem die Pädagogik im Vordergrund steht und nicht das Gerät.“

Hier geht es zum ganzen Artikel auf idowa.de: Millionen kommen nicht an Schulen an



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