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Debatte um Schulstraßen: „Lieber zu Fuß oder mit dem Rad!“

Tägliches Chaos vor Schulen, weil zu viele Kinder mit dem Auto gebracht werden. Im Gespräch mit SAT1 Bayern zur Frage nach mehr Schulstraßen stellt BLLV-Präsidentin Fleischmann klar, dass es Kindern ohnehin besser tut, den Schulweg selbst zu meistern.

Eigentlich sind sich alle einig, dass der tägliche Stau von sogenannten Elterntaxis, mit denen Kinder zur Schule gebracht werden, ein Unding ist: Vor den Schulen wird es dadurch teils extrem unübersichtlich und damit für alle Kinder gefährlich. Im Bericht von SAT1 Bayern analysiert eine Mutter daher treffend: „Vielleicht werden auch deswegen viele Kinder gebracht, weil die Elterntaxis da sind – das schaukelt sich gegenseitig auf.“

Aus Sicht von BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann ist die Konsequenz daher klar: „Lieber zu Fuß zur Schule! Wenn ich älter bin, vielleicht mit dem Rad“, sagt sie bei SAT1 Bayern. Um schlicht die Zahl der Personen zu reduzieren, die sich morgens vor den Schulen tummeln aber vor allem: „Möglichst wenig Eltern!“

Kinder verkehrstüchtig machen

Auch aus pädagogischer Sicht hat es enorme Vorteile, wenn Kinder den Schulweg selbst angehen. Denn der eigenständige Schulweg ist ein wichtiger Baustein ganzheitlicher Bildung: Er stärkt das Selbstwertgefühl und Selbsterleben von Kindern und schult umsichtiges und verantwortungsvolles Verhalten, betont Präsidentin Simone Fleischmann: „Verkehrstüchtig werden Kinder, wenn sie den Schulweg alleine bewältigen!“

Der BLLV engagiert sich deshalb mit seinem bundesweiten Dachverband VBE (Verband Bildung und Erziehung) mit den jährlichen Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ zum Schulstart dafür. Gemeinsam mit dem VBE hat der BLLV klargestellt, dass die Voraussetzung dafür ist, dass Kinder sich auf dem Schulweg so sicher fühlen können, dass Eltern sie auch sorgenfrei in ihrer eigenständigen Mobilität unterstützen können. Dazu wurde unter anderem auf die inzwischen für Kommunen einfacheren Möglichkeiten hingewiesen, Tempo30-Zonen oder Schulstraßen einzurichten, gegebenenfalls auch sogenannte Elternhaltestellen in einiger Entfernung vom Schulgebäude. Gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhilfswerk und dem ökologischen Verkehrsclub VCD wurde das Forderungspapier „Kindern durch einen sicheren Schulweg eigenständige Mobilität ermöglichen“ mit vielen weiteren konkreten Maßnahmen eingebracht. 

Sicherer Schulweg bedeutet Lebensfreude

Dass der Handlungsbedarf groß ist, hat letzten September eine forsa-Umfrage aufgezeigt, laut der sich bundesweit in Orten mit über 100.000 Einwohnern ein Viertel der befragten Kinder auf dem Schulweg nicht sicher fühlen, in Bayern 12 Prozent.

Wege zur Schule zu verbessern ist also ein wichtiges Ziel für die Sicherheit, aber auch für die persönliche Entwicklung von Kindern. Denn der Schulweg kann viel Lebensfreude in die tägliche Routine bringen, schildert BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann: “Es gibt an sich nichts Schöneres wie einen Schulweg. Da kommen meine Freunde, da erzähle ich, was gestern Abend war, da sage ich, was heute in der Früh war. Da sage ich, wovor ich Angst habe, worauf ich mich freue.”

» zum Bericht bei SAT1 Bayern: „Verkehrschaos vor Schulen: Schulstraßen statt Eltern-Taxis?“

» ganze Sendung: SAT1 Bayern vom 25.3.2025



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