Ein ganzheitliches Verständnis von Bildung, das Kinder in den Mittelpunkt qualitätsvoller Erziehungs- und Bildungsangebote rückt, muss angemessene Unterstützungssysteme beinhalten, damit Lehrerinnen und Lehrer diesen jungen Menschen gerecht werden können. Daher benötigt es entsprechende pädagogische, zeitliche, personelle, rechtliche, finanzielle und räumliche Rahmenbedingungen.
Bei der Vielfalt der Schülerinnen und Schüler gibt es im Schulalltag jedoch auch Situationen, in denen sich Lehrerinnen und Lehrer die Unterstützung in Form von multiprofessionellen Teams wünschen, um den Kindern und Jugendlichen gerecht werden zu können. Dazu zählt auch die medizinische und gesundheitliche Versorgung von Schülerinnen und Schülern. Im Bereich der Psychotherapie fordert der BLLV Rahmenbedingungen für eine bessere Kooperation und einen einfacheren Wissensfluss zwischen Ärzten und Psychologen der Kinder- und Jugendpsychiatrie, den Eltern und der Schule.
Stark steigende Zahl von chronisch kranken Kindern
Ganz aktuell zeigt die Verbreitung des Corona-Virus besonders deutlich, wie wichtig die allgemeine gesundheitliche Versorgung für die Gesellschaft ist. Bestimmte Risikofaktoren begünstigen einen schweren Verlauf von Covid-19. Hierzu zählen Krankheiten, die meist schon im Kindes- und Jugendalter entstehen und oft durch Präventionsarbeit gut behandelt oder verhindert werden können. Zusammen mit der stark steigenden chronischen Rate bei Kindern und Jugendlichen im schulpflichtigen Alter und der zunehmenden Inklusion an Schulen zeigt sich die Relevanz eines professionellen Schulgesundheitsmanagements. Zudem sollte in einer Schule stets auch eine Akutversorgung der an Schule Beteiligten möglich sein – auch mit Fokus auf die zunehmende Zeit, die Kinder in der Schule verbringen.