Die Verantwortlichen der Impfmisere haben jetzt endlich einen Aufhänger gefunden, um sich medienwirksam ein wenig Luft zu verschaffen in ihrem Organisationsdesaster. Es tut scheinbar gut, dem BLLV das Unwort „Ultimatum“ um die Ohren zu hauen, garniert mit allen hinreichend bekannten Lehrervorurteilen, die in der Gesellschaft bei jeder Gelegenheit ausgegraben werden, wenn man sich über Forderungen von Pädagogen aufregen will.
Fakt ist: Der längerfristige Ausfall mit Corona infizierter Lehrer*innen erhöht den ohnehin beklagenswerten Unterrichtsausfall seit einem Jahr. Geschützte Lehrkräfte bedeuten geschützten Schulbetrieb!
Fakt ist auch: Lehrer*innen sind keine Leibeigenen, auch wenn sie überwiegend Beamte sind wie all diejenigen in den Ministerien, die Schule so reibungslos und unfehlbar organisieren.
Fakt ist auch: Lehrer*innen dürfen sich in Berufsverbänden und Gewerkschaften organisieren, mit den verantwortlichen Politikern auf Augenhöhe verhandeln und sich öffentlich zu Wort melden, wenn der Anlass gegeben ist.
Fakt ist auch: Lehrer*innen haben nicht den Streik ausgerufen, sondern aus Sorge um die Gesundheit notfalls die Rückkehr zum Distanzunterricht als Alternative angekündigt.
Vielleicht war ja „Ultimatum“ nicht für alle die geeignete Wortwahl, aber die politische Reaktion war noch weniger geeignet, zu einem Ziel zu kommen.
Schade, dass Frau Günther im Kommentar vom 24.3. nicht differenzierter reagiert hat – so oberflächlich bin ich SZ-Journalismus nicht gewöhnt. // Christian Marek, MLLV-Ehrenvorsitzender