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Ein Ausblick der Süddeutschen Zeitung (SZ) zur Bildungspolitik in Bayern 2025 Startseite Topmeldung
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Baustelle Bildung

Zum Jahresende macht die SZ das Thema Bildung noch einmal groß auf und wagt den Blick auf Herausforderungen wie Entbürokratisierung, Lehrkräftemangel und -bildung. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann blickt kritisch auf Entbürokratisierungsversprechen.

(Fast) keines der aktuellen bildungspolitischen Themen wird ausgelassen: Es geht um Lehrkäftemangel, Digitalisierung und künstliche Intelligenz an den Schulen, moderne Prüfungskultur und die Abschaffung unangekündigter Prüfungen, lernförderliche Schulgebäude und die Entbürokratisierung des Schulbetriebs – also darum, die Lehrkräfte zu entlasten vom Papierkrieg und dadurch mehr Raum zu haben für den Unterricht und die pädagogischen Kernaufgaben. Stichwort: “Mehr Zeit für Bildung”.

Zu Letzerem hatte die bayerische Kultusministerin Anna Stolz gerade ihre Entbürokratisierungsinitiative vorgestellt unter dem Motto „Weniger Bürokratie bedeutet mehr Zeit für die Kinder“. Ob sich die Kinder und auch die Lehrerinnen und Lehrer jetzt darüber freuen können - und wie sehr - ist noch offen, wie die BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann in ihrem Statement vom 18. Dezember klar machte. Und auch in der SZ äußerte Sie sich abwartend: „Wir lassen uns nicht blenden.“ Und sie betonte, dass der BLLV sehr genau beobachten wird, wo welche Entlastungen wirklich umgesetzt werden und welchen Nutzen diese bringen. Denn es gebe noch sehr viel zu tun – im Sinne der Schülerinnen und Schüler ebenso, wie im Sinne der Lehrkräfte. Bei allen Themen schwingt auch der Lehrkräftemangel mit, der inzwischen auch vom Kultusministerium offen benannt wird - ein Wandel in der Gesinnung, den auch die SZ aufgreift: “Wurde das Wort Lehrermangel unter ihren Vorgängern stets umschifft, nennt Stolz das größte Problem der bayerischen Schulen beim Namen.”

Flexibilisierung der Lehrkräftebildung

Und auch die Lösungsansätze werden von der Redaktion aufgegriffen, beispielsweise die Flexibilisierung der Lehrkräftebildung. Dass die Politik auf das Thema dieser Flexibilisierung einen anderen Blick hat als die Lehrkräfte, wird im Artikel besonders klar: Flexibler solle die Lehrkräftebildung werden, um Lücken in den unterschiedlichen Schularten leichter schließen zu können, indem zwischen den Schularten hin- und herspringende Pädagogen den Lehrkräftemangel abpuffern. Die Profis an den Schulen kann das nur erstaunen, schließlich geht es darum, wieder mehr hoch qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer an die Schulen zu bekommen. Eine der wichtigsten Maßnahmen dafür ist, die Attraktivität des Berufs zu erhöhen. 

“Ein Hin- und Herschieben von Lehrkräften an die Schulen, wo gerade jemand fehlt, ist nicht die Flexibilisierung, von der wir sprechen. Unser flexibles Lehrkräftebildungsmodell zielt darauf ab, die Qualität der Lehrkräftebildung zu erhöhen, Lehrerinnen und Lehrer besser auf die Schule mit ihren aktuellen Herausforderungen und Aufgaben vorzubereiten und ihnen in der Ausbildung eine Orientierungsphase zu bieten, nach der sie sich bewusst und informiert für eine Schulart entscheiden können. Dieses fundierte Konzept vertreten wir auch mit Nachdruck gegenüber der Politik, und diese Vorstellung ist es auch, die wir in die Lehrerbildungskomission des Ministerpräsidenten eingebracht haben”, so Simone Fleischmann.



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