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Schulschließung Gesundheitsschutz

Balanceakt Schulschließung

Mit Hochdruck arbeiten Forscher weltweit daran, mehr über Covid-19 zu erfahren um das Virus so besser bekämpfen zu können. Neue Studien legen nahe, dass eine Übertragung von Kindern auf Erwachsene selten vorkommen.

Die wissenschaftliche Diskussion ist kontrovers, welche Schritte sinnvoll dazu beitragen, die Zahl der Neuansteckungen von Covid-19 einzudämmen. Als ein wichtiger Schritt wird die Schließung von Schulen von vielen Experten gesehen. Da Kinder in der Regel nur einen milden Verlauf der Erkrankung von Covid-19 zeigen, diente diese Maßnahme vor allem zum Schutz von älteren und vorerkrankten Personen der Bevölkerung, nicht ihrer selbst.

Vor diesem Hintergrund muss deshalb wissenschaftlich streng geprüft und untersucht werden, wie ihr Recht auf Bildung und die psychischen und psychsozialen Belastungen mit längeren Schulschließungen zu vertreten ist, so das Ärzteblatt. Noch herrscht kein breiter Konsens bei den Virologen, wie stark Kinder Covid-19 übertragen. Laut Ärzteblatt gäbe es von neuesten Studien Hinweise, dass Kinder nicht nur deutlich seltener und milder als Erwachsene erkranken, sondern auch seltener Überträger von Covid-19 sind. Entsprechend äußere sich auch das im Allgemeinen sehr zurückhaltende European Centre for Disease Control (ECDC): "Übertragungen von Kinder auf Erwachsene scheinen selten zu sein."

Spannend: Pandemiepläne und die damit einhergehenden Schulschließungen sind ausgerichtet auf die Eindämmung von Influenzaviren. Influenzaviren werden in der Tat von Kindern häufiger verbreitet als von Erwachsenen. Laut Ärzteblatt unterscheiden sich aber Coronavirus-Infektionen in ihrer altersspezifischen Übertragung von der Influenza. So gab es während der SARS-Pandemie 2002/03 in China keine dokumentierte Übertragung in Schulen; Schulschließungen wurden in diesem Kontext entsprechend als wenig effektiv bewertet.

>> Der Artikel "Coronakrise: Kinder haben das Recht auf Bildung" vom Ärzteblatt in voller Länge


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