Einer wachsenden Anzahl von Schülerinnen und Schülern an den Schulen steht nach wie vor der akute Lehrkräftemangel gegenüber, mit allen Folgen über die der BLLV immer wieder ausführlich informiert: Unterrichtsausfälle, Überlastung der Lehrerinnen und Lehrer, mangelnde individuelle Förderung und Inklusion und im Ganzen: Ein Mangel an Bildungsqualität. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann macht in einem Beitrag in der Fachzeitschrift „Pädagogische Führung“ (Ausgabe 02/2024) deutlich, welche Maßnahmen es jetzt braucht um die Kernmannschaft an den Schulen zu stärken und den Lehrberuf wieder attraktiv zu machen.
Politische Schnellschüsse und Scheinlösungen wie die Reduzierung der Teilzeitmöglichkeiten bei den Lehrkräften tragen definitiv nicht zur Entlastung bei – ganz im Gegenteil. Auch die zunehmende Deprofessionalisierung des Berufsbilds, die mit neuen Möglichkeiten des Quereinstiegs einhergeht, ist nicht die Lösung. Stichwort: „Ein-Fach-Lehrkräfte“ oder Quereinstiegs-Masterstudium. Natürlich ist zusätzliches Personal an den Schulen hilfreich. Die aktuellen Bemühungen führen aber zu einer Abwertung des Berufsbilds und zu Mehraufwand für die grundständig ausgebildeten Lehrkräfte, die dann die Quereinsteiger unterstützen, schulen und begleiten müssen - Zeit, die den Schülerinnen und Schülern am Ende fehlt.
Die BLLV-Präsidentin betont, dass es keine Imagekampagne für den Lehrberuf braucht. Vielmehr ist es dringend notwendig, seitens der Politik für attraktivere Arbeitsbedingungen zu sorgen und die Kollegien an den Schulen zu stärken. Dazu gehören die Flexibilisierung der Lehrkräftebildung, die Steigerung der Ausbildungskapazitäten von Fach- und Förderlehrkräften sowie die Stärkung und Entastung der Schulleitungen.
