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Gesundheit: Akustik und Lärm Service

Lärm-App gegen miese Klassenzimmerakustik

Sanierungsbedarf elektronisch selbst ermitteln

 

Im Klassenzimmer ist es mal wieder viel zu laut? Vielleicht liegt das gar nicht an den Schülern, sondern am Raum selbst. Ob er akustisch saniert werden muss, können Lehrkräfte mit den Lärmmessgeräten des BLLV oder mit Apps für Smartphones feststellen.

In vielen Klassenzimmern ist es so laut wie auf einer Hauptstraße. Im Schnitt betragen die Schallpegel zwischen 60 und 85 Dezibel, hat eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin aus dem Jahr 2004 ergeben. Dagegen anzukämpfen ist für Lehrkräfte extrem anstrengend - und gesundheitsgefährdend. Sind Menschen dauerhaft 80 Dezibel und mehr ausgesetzt, können sie Hörschäden und Herz-Kreislauferkrankungen davontragen.

Schlechte Akustik setzt Lärmspirale in Gang

Die Unterrichtsqualität leidet ebenfalls: Was Lehrerinnen und Lehrer oder ihre Schüler sagen, geht im Lärmteppich unter. Das wiederum setzt die Lärmspirale in Gang. Die Kinder folgen dem Unterricht nicht mehr und werden erst recht unruhig.

Wenn also die Klasse unaufmerksam ist, könnte das auch an der Badezimmerakustik des Unterrichtsraums liegen. Übersteigt die Nachhallzeit die von der DIN-Norm 18041 empfohlenen 0,5 Sekunden, ist dringender Handlungsbedarf geboten.

Einfacher Akustik-Check für das Klassenzimmer

Ob es sich lohnt, einen Akustik-Experten zur Beratung hinzuzuziehen, können Schulen und Lehrkräfte ganz einfach selbst herausfinden. Mit den beiden Akustikmessgeräten, die der BLLV und sein Gesundheitsinstitut verleihen, lassen sich im Rahmen einer ersten Analyse recht präzise die akustischen Verhältnisse eines Klassenzimmers bestimmen.

Als Alternative bietet sich der Raumakustikrechner der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung an. Dieser errechnet auf Basis der Raumgeometrie und der Art der verbauten Materialien ein akustisches Modell eines Klassenzimmers. In einem zweiten Schritt lässt sich simulieren, wie sich Optimierungsmaßnahmen auswirken.

Einen einfachen Schnelltest ermöglichen Akustik-Apps für Smartphones. Versuche des BLLV haben gezeigt, dass der Einsatzbereich der Smartphones-Apps allerdings engen Grenzen unterliegt. Sie liefern keine exakten Messergebnisse, geben aber eine erste Orientierung. Auf eine Versuch sollte man es ankommen lassen, schließlich sind zwei der vier Apps kostenlos. Die beiden anderen kosten nur wenige Euro.

Folgende Apps sind zu empfehlen:

  • BOSIG Akustik kostenlos für iPhone iOS
  • RevMeter Pro 4,49 € für iPhone iOS
  • BeatApp Studio kostenlos für Android
  • Kröber Nachhallzeit 1,99 € für Android