Pressemitteilung - Mehr Stellen für islamischen Unterricht und mehr Hochschulstandorte, an denen dieses Fach studiert werden kann - diese Forderungen hat die Präsidentin des BLLV, Simone Fleischmann, anlässlich eines vom 21. bis 22. September in Tutzing stattfindenden Expertenforums mit dem Titel „Der Islam in Deutschland und seine vielen Akteure“ an die Bayerische Staatsregierung gerichtet. Es sei anerkennenswert, dass - nicht zuletzt auf Betreiben des BLLV - dieses Fach überhaupt an den Schulen angeboten werden könne, wenn auch nur in Form eines Modellversuchs. „Angesichts der vielen jungen Flüchtlinge, die zu uns kommen und ihre Religion mitbringen, ist ein weiterer Ausbau nicht nur wünschenswert, sondern dringend erforderlich“, erklärte sie heute in München. Noch besser wäre es, den Unterricht zum Regelangebot an allen Schulen zu machen. Basis müsse, wie auch in dem Modellversuch, ein Unterricht in deutscher Sprache mit akademisch ausgebildeten Lehrkräften sein. „Der Islamische Unterricht sollte selbstverständlich werden - und zwar nicht nur an den Grund- und Mittelschulen, sondern auch an den bayerischen Gymnasien und Realschulen“, erklärte die BLLV-Präsidentin.
So hätten im vergangenen Schuljahr von den rund 94.000 muslimischen Schülerinnen und Schülern im Freistaat gerade einmal 11.500 einen staatlichen Islamischen Unterricht besuchen können. Angeboten worden sei er an rund 260 Schulen - bei über 4.000 staatlichen Schulen insgesamt. Fleischmann begrüßte die Veranstaltung in Tutzing ausdrücklich. „Es ist wichtig und richtig mit verschiedenen Akteuren ins Gespräch zu kommen und sich offen auszutauschen.“
Die BLLV-Präsidentin ist sich sicher: „Ein schulisch organisierter Islamischer Unterricht kann viel zu einem friedlichen und toleranten Miteinander beitragen.“ Er würde auch helfen, die muslimische Identität der Schülerinnen und Schüler zu stärken. Deshalb müsse alles daran gesetzt werden, diesen Unterricht massiv auszubauen. „Hier muss richtig viel Geld in die Hand genommen werden.“
Andrea Schwarz, BLLV-Pressereferentin M.A. Tel: 089/ 72 100 129, presse (at) bllv.de