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Krisenkommunikation

„Wir können nur so viel geben, wie wir sind“

Anlässlich der Pressekonferenz des Kultusministeriums zum Schulstart 2020/21 weist der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband erneut auf den eklatanten chronischen Personalmangel an bayerischen Schulen hin. „Gerade jetzt wäre eine ganz andere Lehrerversorgung nötig“, so BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann.

München – Der Schulstart am kommenden Dienstag ist für die bayerischen Lehrerinnen und Lehrer einmal mehr eine ganz besondere Herausforderung. In Zeiten der Pandemie schlägt die personelle Unterversorgung an den Schulen verschärft zu. Diesen Missstand kann die Politik auch mit immer neuen Sondermaßnahmen nicht kaschieren.

„Die politisch Verantwortlichen reden den eklatanten Lehrermangel schön. Sie erwecken den Eindruck, die riesigen Löcher in der personellen Versorgung könnten mit immer neuen Notmaßnahmen gestopft werden. Das ist unglaubwürdig, unprofessionell, nicht nachhaltig, für die Bildungsqualität schädlich und erschüttert das Vertrauen der Lehrer und Eltern in die Bildungspolitik“, stellt BLLV-Präsidentin Fleischmann fest.

Spätestens jetzt, wenige Tage vor Schulbeginn, müssen Show und Schönfärberei ein Ende haben. „Die Schulleiterinnen und Schulleiter vor Ort tun alles, damit angesichts des Lehrermangels der Unterricht gut starten kann. In Zeiten der Corona-Pandemie müssen auch noch die unzähligen Hygienemaßnahmen umgesetzt werden. Wer aber soll das stemmen? Wie viel können wir eigentlich noch leisten?“ so Fleischmann weiter.

Allen muss klar sein, dass derzeit zwei Krisen aufeinander prallen. Die bayerischen Schulen haben eine Agenda an Herausforderungen, die ohnehin mehr als voll ist. Noch mehr geht nicht, nicht unter diesen Bedingungen.

Der BLLV lädt zu einer Pressekonferenz am 7. Oktober

„Lehrerinnen und Lehrer wollen alles dafür tun, damit die Kinder gut durch die Krise kommen. Doch die Grenze des Machbaren ist längst überschritten. So können Lehrerinnen und Lehrer  keinesfalls professionelle Arbeit leisten. Jetzt ist ein Zusammenrücken von Lehrern, Eltern, Schülern, der Schulverwaltung, der Gesellschaft und vor allem der politisch Verantwortlichen nötig. Es geht um pragmatische Lösungen, die dann von allen mitgetragen und akzeptiert werden. Denn nur gemeinsam kann es funktionieren. Dafür braucht es eine ehrliche Politik. Und dafür braucht es Rückendeckung für die Entscheidungen der Schulen vor Ort nach dem Prinzip: regional, eigenverantwortlich, flexibel “, so die BLLV-Präsidentin.

Der BLLV wird die Situation an den Schulen als Kriterium heranziehen, was geht und was nicht. Aus der Sicht der Praktiker zeigt der BLLV auf seiner Pressekonferenz am 07. Oktober 2020 ehrlich und ungeschönt auf, was an den Schulen wirklich los und was wirklich machbar ist. „Die Realität vor Ort ist für uns der Maßstab, nicht die politische Show“, so Fleischmann.

-> Die aktuelle Pressemitteilung des BLLV zum Download



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