Alle Drei erkannten an, dass Bayern eines der führenden Bundesländer sei, wenn es um die Bildung gehe. Nichtsdestotrotz gebe es Handlungsbedarf. Stichwort Zweitqualifikation: Die "Begleitende Qualifizierung", die es Lehrerinnen und Lehrern von Realschulen und Gymnasi-en ermögliche, sich für die Grund- oder Mittelschule nach zu qualifizieren, sei eine - aus der Not geborene - vorläufig tragfähige und begrüßenswerte Strategie, um kurzfristig Löcher zu stopfen. "Sie kann und darf aber kein langfristiges Lösungsmittel sein", forderten Faltermeier, Hanglberger und Stangl. Eine flexiblere Lehrerbildung könne hier in der Zukunft Engpässe dieser Art besser verhindern.
Die Anforderungen an Schule hätten sich in den letzten Jahren deutlich verändert und würden sich weiter ändern. Deshalb müsse sich auch die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer än-dern, so der Vorstand des Jungen BLLV übereinstimmend. Nötig seien mehr Flexibilität, mehr Perspektiven und eine sich weiter steigernde Qualität. "Dass wir an den Schulen mehr Personal brauchen, weiß inzwischen jeder. Man kann aber keine Lehrkräfte einstellen, die es nicht gibt. Die Lehrerbildung und der Lehrerberuf müssen daher noch attraktiver gestaltet werden."
Die Fülle an Aufgaben, die Lehrer aller Schularten täglich meistern, sei immens und auch belastend. "Jede Lehrerin und jeder Lehrer möchte den Schülerinnen und Schülern die best-mögliche Ausbildung und Unterstützung zukommen lassen", betonte der Vorstand im Jungen BLLV. Dafür brauche es aber mehr Zeit. "Zeit, um auf die Bedürfnisse der einzelnen Kinder einzugehen. Zeit um individuell zu fördern. Zeit für die Kinder." Und das bedeute nicht dutzen-de Proben pro Halbjahr, wie es z.B. in den vierten Grundschulklassen oft üblich sei, sondern Zeit, um auf die Probleme und Defizite der Schülerinnen und Schüler eingehen zu können. "Wir brauchen auch Zeit, um die Kompetenzen junger Menschen zu fördern. Wir wollen sie bestmöglich auf die Anforderungen einer vielfältigen Gesellschaft vorbereiten. Dafür brauchen wir mehr Zeit für Kinder, Zeit für die Lehrer und Zeit zum Lernen."
Mehr unter: www.bllv.de/themen/unterrichtsversorgung/staatsnote-2018/, unter www.bllv.de/lehrerbildung und unter www.bllv.de/zeit
Im "Jungen BLLV" sind rund 10.000 Junglehrer aller Schularten in Bayern vertreten. Er gehört zum Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV).
Der Vorstand der Jungen im BLLV:
Monika Faltermeier arbeitet als Lehrerin an der Marie-Pettenbeck Schule in Wartenberg. Die ausgebil-dete Gymnasiallehrerin hat die einjährige Begleitende Qualifizierung erfolgreich abgeschlossen und arbeitet nun fest an der Mittelschule. Email: monika.faltermeier@junger.bllv.de Tel: 0176/31673623
Julia Hanglberger arbeitet als Lehrerin an der Mittelschule St. Wolfgang in Landshut. Als ausgebildete Gymnasiallehrerin absolviert sie aktuell die Begleitete Qualifizierung für das Lehramt an Mittelschulen. Email: julia.hanglberger@junger.bllv.de Tel: 0151/18462310
Thilo Stangl ist Grundschullehrer an der Grundschule Weichs. Er vertritt außerdem als Vorsitzender der Haupt-, Jugend- und Auszubildendenvertretung die Interessen dieser im Hauptpersonalrat des Kultusministeriums. Email: thilo.stangl@junger.bllv.de